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Repina Valeriya - stock.adobe.com

Lungenkrebs: Entzündungsfaktoren helfen bei Risikoabschätzung

Wie hoch ist das Lungenkrebsrisiko starker Raucher:innen? Bisher wird dies anhand des Zigarettenkonsums abgeschätzt. In einer aktuellen Studie zeigen Wisschenschaftler:innen des Deutschen Krebsforschungszentrums DKFZ, dass das Erkrankungsrisiko möglicherweise präziser vorhergesagt werden kann.

Menschen die viel rauchen, haben ein deutlich erhöhtes Risiko an <link 37761>Lungenkrebs </link>zu erkranken. Aus Studien der letzten Jahre weiß man, dass sich bei diesen Risikopersonen Untersuchungen mittels Computertomographie (CT) mit geringer Strahlendosis zur <link 37788#210972>Früherkennung von Lungenkrebs</link> eignen. Die Lungenkrebs-Sterblichkeit kann so um bis zu 30 Prozent gesenkt werden.

Allerdings können die Untersuchungen zur Früherkennung auch unerwünschte Nebenwirkungen haben, etwa durch die psychische Belastung bei falsch positiven Befunden oder durch die Strahlenbelastung. Ziel der DKFZ-Forschenden ist es daher, solche Hochrisikopersonen noch besser zu identifizieren, die besonders von einer CT-basierten Früherkennungsuntersuchung profitieren könnten.

Entzündungsfaktoren geben Aufschluss über Krebsrisiko

Ansatzpunkt der aktuellen Studie waren Entzündungsfaktoren. Denn bekannt ist, dass chronische Entzündungen sowohl die Entstehung bösartiger Tumoren fördern als auch das Fortschreiten von Krebserkrankungen. Das Team prüfte daher, ob Entzündungsmarker, die im Blut messbar sind, die Vorhersagegenauigkeit des Lungenkrebsrisikos verbessern können. Dazu wählten die Forschenden 92 <link 53482>Biomarker </link>aus, die auf Entzündungen hindeuten und dank neuer Analyseverfahren gleichzeitig mit nur einem Mikroliter Blut bestimmt werden können. 

Bessere Vorhersagen durch kombinierten Ansatz

Blutproben von 172 Personen mit einer Lungenkrebsdiagnose sowie von 285 weiteren Studienteilnehmer:innen, Raucher oder ehemalige Raucher, die nicht an Lungenkrebs erkrankt waren wurden für die Studie analysiert. Die Forscherinnen und Forscher kombinierten die Entzündungsmarker-Analyse anschließend mit einer Vielzahl verschiedener gebräuchlicher Risikoberechnungen, die auf den bekannten <link 37789>Risikofaktoren für Lungenkrebs</link> basieren. In allen Fällen kam der kombinierte Ansatz zu präziseren Vorhersagen.

Lungenkrebs-Früherkennung verbessern

Die Bestimmung der Entzündungsmarker könne die Lungenkrebs-Risikovorhersage deutlich verbessern, betont das Forschungsteam. Um die Ergebnisse zu bestätigen planen die Wissenschaftler:innen nun weitere Untersuchungen. Zudem werden sie zusätzliche Blutmarker einbeziehen, um die Risikoeinschätzung noch weiter zu verbessern. Ihr großes Ziel ist, die Früherkennung einer der häufigsten und schwersten Krebserkrankungen zu verbessern.

Quellen:

  • Deutsches Krebsforschungszentrum: Entzündungsfaktoren helfen bei der Einschätzung des Lungenkrebsrisikos. Pressemitteilung vom 16.05.2022
  • Bhardwaj, M. et al.: Potential of Inflammatory Protein Signatures for Enhanced Selection of People for Lung Cancer Screening. In: Cancers 2022, DOI: 10.3390/cancers14092146