Lungenkrebs - Derzeit keine Früherkennung für die breite Anwendung
Lungenkrebs lässt sich am besten behandeln, wenn er früh erkannt wird. Beschwerden treten allerdings häufig erst in fortgeschrittenem Stadium auf. Bislang wird jedoch keine der zur Verfügung stehenden Diagnosemethoden für ein Früherkennungs-Screening in großem Stil empfohlen. Der Krebsinformationsdienst hat dazu den aktuellen Stand des Wissens zusammengefasst.
In dem Informationsblatt „Lungenkrebs: In Deutschland derzeit keine Früherkennung“ beschreibt der Krebsinformationsdienst Vor- und Nachteile, Möglichkeiten und Grenzen der Früherkennung von Lungenkrebs. An erster Stelle der diskutierten Früherkennungsmethoden steht die Niedrigdosis-Computertomographie (CT). Dabei werden mittels Röntgenstrahlung Schnittbilder des Körpers erstellt. Die Fachgesellschaften in Deutschland können allerdings diese Methode noch nicht für ein flächendeckendes Screening empfehlen, auch nicht für Hochrisikogruppen. Dagegen sprechen im Wesentlichen zwei Gründe: Noch werden zu viele falsch positive Befunde gestellt, so dass die mit der Untersuchung verbundene Strahlenbelastung sich medizinisch nicht rechtfertigen lässt. Zudem ist für ein flächendeckendes Screening eine gleichbleibend hohe Qualität des diagnostischen Ablaufs von der Untersuchung bis zur Therapieempfehlung erforderlich, was derzeit noch nicht gewährleistet ist.
Andere Diagnoseverfahren wie Röntgenübersichtsaufnahmen des Brustkorbs, Untersuchungen des Auswurfs oder Blutuntersuchungen zum Auffinden von Tumormarkern werden gemäß der aktuellen medizinischen Leitlinie ebenfalls nicht für ein Früherkennungs-Screening empfohlen. Auch die Analyse der Ausatemluft, von der in Medien häufig berichtet wird, ist noch Gegenstand der Forschung.
Im Einzelfall kann ein Niedrigdosis-CT durchaus sinnvoll sein, Patienten sollten sich bei ihren Ärzten zuvor über Nutzen und Risiko der Untersuchung informieren. Derzeit laufen zudem groß angelegte Studien zu Nutzen und Risiken einer Früherkennung. Es ist allerdings nicht möglich, sich selbst für eine solche Studie zu melden. Interessierte Risikopersonen sollten sich dafür an spezialisierte Zentren wenden. Für Menschen mit einem hohen Erkrankungsrisiko könnte das Verfahren in Zukunft Bedeutung erhalten.
Quellen und weiterführende Informationen:
Deutsches Krebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst: Lungenkrebs: In Deutschland derzeit keine Früherkennung. – Informationsblatt Dezember 2013 (Letzter Abruf: 02.05.2014)
Krebsinformationsdienst: Früherkennung von Krebs – online-Informationen
Krebsinformationsdienst: http://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/adressen/ansprechpartner2.php#inhalt5Kliniksuche – Wo gibt es gute Krankenhäuser?