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Lungenfibrose: Leitlinie für Diagnose und Behandlung aktualisiert

Vor kurzem ist in der Fachzeitschrift ‚Pneumologie‘ eine neue Version der Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) erschienen. Sie enthält eine deutsche Übersetzung der wesentlichen Inhalte der internationalen Originalleitlinien von 2011. Darüber hinaus werden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt und Empfehlungen abgegeben, die speziell an die Belange des deutschen Gesundheitssystems angepasst sind.

 

Insbesondere in der Behandlung der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) gibt es einige Neuerungen basierend auf aktuellen Studienergebnissen: Der Wirkstoff Pirfenidon erhält von den Experten eine schwach positive Therapieempfehlung. Das Medikament mit anti-entzündlichen und anti-fibrotischen Eigenschaften konnte bei mittelschwerer IPF nachweislich sowohl die Lungenfunktion und die 6-Minuten-Gehstrecke als auch das progressionsfreie Überleben verbessern. Dagegen bekamen Blutverdünner sowie die Kombinationstherapie aus einem Kortikosteroid, Azathioprin (ein weiteres Immunsuppresivum) und N-Acetylcystein (Antioxidanz) eine verschärfte negative Empfehlung, nachdem in kontrollierten Studien negative Ergebnisse für diese Therapieansätze beobachtet wurden.

Die Initiative zu einer deutschen Leitlinie haben deutsche Experten um Prof. Jürgen Behr unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) ins Leben gerufen. Grundlage war eine im Dezember 2011 abgehaltene Konsensus-Konferenz unter der Supervision der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Eine kürzlich stattgefundene internationale Tagung von Pneumologen stellte ebenfalls eine baldige Aktualisierung der internationalen Leitlinien zur IPF in Aussicht.

Quelle:
Behr, J. et al.: S2K-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der idiopathischen Lungenfibrose. In: Pneumologie, 2013, 67 (02): 81-111