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Lungenentzündungen: verbesserte Behandlung durch Kortison?

Bislang gehören vor allem Antibiotika zur Standardtherapie bei Lungenentzündungen. Künftig könnte auch Kortison hinzukommen. Schweizer Wissenschaftler haben in einer großangelegten Langzeitstudie nun nachgewiesen, dass eine kombinierte Antibiotika-/Kortisontherapie Patienten schneller gesunden ließ. Die Ergebnisse wurden im renommierten Fachjournal „The Lancet“ veröffentlicht.

Die Studie wurde am Universitätsklinikum Basel und an sechs weiteren Schweizer Krankenhäusern über einen Zeitraum von fünf Jahren durchgeführt. Einbezogen wurden insgesamt 785 Studienteilnehmer, die zwischen 2009 und 2014 mit einer Pneumonie (Lungenentzündung) in die beteiligten Krankenhäuser eingeliefert wurden. Allen Patienten wurden Antibiotika verabreicht. Die Hälfte der Teilnehmer erhielt über sieben Tage zusätzlich ein Kortisonpräparat, die Kontrollgruppe bekam zusätzlich ein Placebo.

Es zeigte sich, dass sich die mit Kortison behandelten Patienten schneller erholten und kürzer im Krankenhaus bleiben mussten. Auch die intravenöse Verabreichung von Antibiotika konnte verkürzt werden. Zudem konnte mit Kortison das Risiko einer Verschlechterung der Lungenentzündung reduziert werden. Da sich die Kortisongabe auf sieben Tage beschränkte, traten keine relevanten Nebenwirkungen auf.

Wenn zu einer Behandlung von Lungenentzündungen konsequent Kortison verabreicht werde, könnten die Erholungszeiten der Patienten verkürzt und zudem Kosten eingespart werden, schlussfolgern die Autoren.

Quelle:
Blum, C. A. et al.: Adjunct prednisone therapy for patients with community-acquired pneumonia: a multicentre, double-blind, randomised, placebo-controlled trial. In: The Lancet, published online 18 January 2015, DOI: http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(14)62447-8