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Komplikationsrisiko nach Lungenoperation lässt sich mit Biomarker vorhersagen

Nach einem großen Eingriff an der Lunge kann es zu Herz- und Lungen-Komplikationen kommen. Wie hoch das Risiko für solche postoperativen Komplikationen ist, lässt sich mittels der Konzentration des Eiweißes BNP im Blut abschätzen. Dies berichten Wissenschaftler im European Journal of Cardio-Thoracic Surgery.

BNP (B-type Natriuretic Peptide) zählt zu den sogenannten Herzenzymen und ist als Botenstoff an der Regulierung des Blutdrucks sowie des Wasser- und Elektrolythaushaltes beteiligt. Ein erhöhter BNP-Spiegel kann bei verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie beispielsweise der Herzschwäche (Herzinsuffizienz), vorliegen.

BNP gilt auch als ein Marker für drohende Herzkomplikationen. Daher untersuchten die Wissenschaftler den Zusammenhang von BNP-Werten und Herzkomplikationen bei Patienten nach einer Lungenoperation. Dazu werteten sie die Daten von 294 Patienten mit einem Eingriff an der Lunge aus. Patienten die nach der Operation Komplikationen entwickelten, hatten einen eindeutigen Anstieg von BNP im Blut ab dem ersten Tag nach der Operation.

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass BNP ein von anderen Faktoren unabhängiger Risikomarker ist, um Herz-Lungen-Komplikationen nach einer Lungenoperation vorherzusagen. Seine Aussagekraft ist insbesondere in den ersten Tagen nach einer Operation hoch und eignet sich daher zur postoperativen Verlaufskontrolle.

Quelle:
Cagini, L. et al.: B-type natriuretic peptide following thoracic surgery: a predictor of postoperative cardiopulmonary complications. In: European Journal of Cardio-Thoracic Surgery, 2014, 46(5): e74-e80