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Kohlenmonoxid-Vergiftung: Viele wissen zu wenig

Dass das Einatmen von Kohlenmonoxid (CO) zu Vergiftungen führen kann, ist vielen Menschen in Deutschland bewusst. Doch viele wissen zu wenig über Ursachen und Folgen einer Vergiftung mit dem geruchlosen Gas und schätzen die Situation häufig nicht richtig ein. Das ergab eine Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

Das BfR hatte mehr als 1.000 Personen in Deutschland telefonisch zu Bekanntheit, Wahrnehmung, Wissen und Präventionsverhalten im Zusammenhang mit Vergiftungsrisiken befragen lassen. So sollte erforscht werden, wie Vergiftungsrisiken wahrgenommen werden, um schließlich die Aufklärung über Giftgefahren zu verbessern.

Im Fokus der Befragung stand besonders auch das Wissen zur Vergiftungsgefahr durch das Gas Kohlenmonoxid (CO). Vielen Befragten (82 Prozent) war bewusst, dass Kohlenmonoxid zu Vergiftungen führen kann und die überwiegende Mehrheit gab an, sich der meisten Symptome, wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit bewusst zu sein. Allerdings glaubt mehr als ein Drittel der Befragten fälschlicherweise, man könne Kohlenmonoxid am Geruch, an dunklem Rauch oder durch den Alarm von Rauchmeldern erkennen - dies ist jedoch nicht der Fall. Kohlenmonoxid kann man nicht sehen, riechen, schmecken oder hören.

Vergiftungsgefahr durch Shisha-Rauchen in geschlossenen Räumen

Die meisten Situationen, in denen Vergiftungen durch Kohlenmonoxid auftreten können, wie beispielsweise durch Autoabgase, verstopfte Kaminabzüge oder bei Bränden, sind den Befragten ebenfalls bekannt. Es gibt jedoch Wissenslücken: So wissen nur 59 Prozent, dass das Rauchen von Wasserpfeifen (Shishas) in geschlossenen Räumen zu Vergiftungen führen kann. Und nur 20 Prozent der Befragten ist bewusst, dass Holzpellets beim Lagern Kohlenmonoxid ausgasen.

Präventions- und Schutzmaßnahmen sind nach den Ergebnissen der Umfrage bislang ebenfalls kaum bekannt. Dazu gehören zum Beispiel

  • die Installation eines CO-Melders,
  • die regelmäßige Überprüfung von Heizung, Öfen und Kaminen durch Schornsteinfeger,
  • eine kontinuierliche Be- und Entlüftung der Lagerräume für Holzpellets oder
  • die Messung des CO-Gehalts in Cafés, in denen Wasserpfeifen angeboten werden.

Die Experten des BfRs sind sich daher einig, dass weiter über das Risiko durch Kohlenmonoxid aufgeklärt werden muss. Die Ergebnisse der Befragung hat das BfR sehr anschaulich in einem Booklet Gesundheitsrisiken durch Kohlenmonoxid“ (PDF, 296,3 KB) zusammengefasst. Darin finden Leserinnen und Leser auch eine Checkliste zum Schutz vor Kohlenmonoxid-Vergiftungen. 

Quellen:

Bundesinstitut für Risikobewertung:Kohlenmonoxid - die unterschätzte Gefahr. Meldung vom 22.11.2019 

Bundesinstitut für Risikobewertung: Gesundheitsrisiken durch Kohlenmonoxid. Broschüre, PDF