Inhalative Antibiotika und Rehabilitation helfen bei Non-CF-Bronchiektasen
Viele Patienten mit Bronchiektasen, die nicht durch eine Cystische Fibrose (CF) bedingt oder mit einer solchen assoziiert sind, profitieren von einer Behandlung mit inhalativen Antibiotika. Bronchiektasen bezeichnen Erweiterungen und Aussackungen der Bronchien, in denen sich Bronchialsekret staut und so eine chronische bakterielle Infektion begünstigen kann. Für Patienten mit CF ist diese Therapieform seit langem erfolgreich im Einsatz.
Auch eine begleitende pneumologische Rehabilitation in Form von Ausdauer- und Krafttraining verbessert bei den Non-CF-Patienten körperliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. Zu diesen Ergebnissen kommen zwei Übersichtsarbeiten in dem Themenheft „Bronchiektasen“ der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Der Pneumologe“.
1.Inhalative Antibiotika
Die medizinischen Leitlinien empfehlen CF-Patienten mit Bronchiektasen eine inhalative Antibiotikabehandlung für den Fall, dass ihre Bronchien mit bestimmten Bakterien (Pseudomonas aeruginosa) infiziert sind. Im Vergleich zu Antibiotika in Tablettenform erreichen die inhalierten Antibiotika in den Bronchien hohe Konzentrationen, was die Erreger wirkungsvoller und nebenwirkungsärmer bekämpft. Bislang gab es aber nur wenige Studien, die diese Vorteile auch für Patienten belegen, deren Bronchiektasen nicht von einer Cystischen Fibrose herrühren. Neuere Studien deuten nun darauf hin, dass viele diese Patienten mit Non-CF-Bronchiektasen genauso profitieren. Dies gilt insbesondere für Patienten, bei denen eine Besiedelung mit Pseudomonaden auftritt und für solche, die an häufigen akuten Verschlimmerungen ihres Krankheitsbildes (Exazerbationen) leiden. Unter einer inhalativen Antibiotikabehandlung verbessert sich die Bakterienlast im Bronchialsekret und damit verbunden ihre körperliche Leistungsfähigkeit, ihr Allgemeinzustand sowie ihre Lebensqualität.
Die Autoren kommen daher zu dem Ergebnis, dass eine inhalative Antibiotikatherapie für diese Patientengruppe sinnvoll sein kann. Da sie bislang nur für Patienten mit CF zugelassen ist, müssen Ärzte sie im Bedarfsfall allerdings „off label“ verschreiben, das heißt die Kostenübernahme bleibt mit den Kostenträgern individuell abzuklären.
2.Pneumologische Rehabilitationsmaßnahmen
Bislang liegen nur wenige aussagekräftige Studien zum Nutzen von Rehabilitationsmaßnahmen für Patienten mit Non-CF-Bronchiektasen vor. Diese Studien geben aber klare Hinweise darauf, dass ein Reha-Konzept mit Bausteinen für Ausdauer- und Krafttraining den Patienten helfen kann, Symptome zu reduzieren, ihre körperliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu verbessern und Phasen der Verschlimmerung (Exazerbationen) zu vermeiden.
So absolvierten beispielsweise 32 Teilnehmer einer Studie acht Wochen lang dreimal pro Woche jeweils 15-minütige Laufband- und Fahrradergometer-Übungen sowie ein ebenfalls 15-minütiges Treppentraining. Am Ende der Studiendauer hatten alle Teilnehmer ihre Leistungskapazität und Ausdauer deutlich gesteigert. Im Vergleich dazu veränderte sich bei der Kontrollgruppe ohne Trainingseinheiten nichts dergleichen. Ähnliche Ergebnisse brachte eine weitere kleine Studie mit 27 Patienten und ebenfalls achtwöchigem Ausdauer- und Krafttraining. Die positiven Wirkungen des Trainings ließen sich sogar drei Monate nach Abschluss der Studie noch nachweisen.
Um Eingang in evidenzbasierte Therapievorschläge für Patienten mit Non-CF-Bronchiektasen zu erhalten bedarf es nun noch weiterer aussagekräftiger Studien.
Quellen:
Flick, H. et al.: Inhalative Antibiotikatherapie bei Non-CF-Bronchiektasen. In: Der Pneumologe ,2014,11:323-329
Glöckl, R. et al.: Pneumologische Rehabilitation bei Non-CF-Bronchiektasen. In: Der Pneumologe, 2014,11: 318-322