Hohe Ozonkonzentration der Luft steigert die Allergenität von Birkenpollen
Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München haben in Kooperation mit ihren Kollegen von der Technischen Universität München herausgefunden, dass Ozon ein zentraler Faktor im Zusammenhang zwischen Klimawandel, Verstädterung und der Zunahme von allergischen Erkrankungen und Symptomen darstellt. Die Ergebnisse der Untersuchungen lassen eindeutig einen Anstieg allergischer Erkrankungen erwarten.
Die Forscher untersuchten Birkenpollen, die von unterschiedlich Ozon-belasteten Regionen in und um München stammten. Hauttests, die sogenannten Pricktests, zeigten, dass Pollen unter hohen Ozonbelastungen heftigere Reaktionen verursachen als Pollen mit anderen Standortbedingungen. Die höhere Konzentration der Allergie auslösenden Faktoren (Allergene) in hoch Ozon-belasteten Gebieten passt zu den verstärkten, entzündlichen Reaktionen, die diese Pollen hervorrufen, so die Wissenschaftler. Ozon sei demnach ein prominenter Umweltfaktor mit einem großen Einfluss auf die Allergenität von Birkenpollen.
Das Ergebnis der Forschung lässt erwarten, dass in den nächsten Jahrzehnten im Zuge des Klimawandels und der Folge zunehmender Verstädterung die Ozonkonzentrationen ansteigen und damit die Bevölkerung häufiger unter Pollenallergien leiden wird. „Ozon ist ein äußerst wichtiger Faktor, der zu einer Zunahme von Birkenpollenallergien führen wird. Es ist davon auszugehen, dass sich mit der Erhöhung der Temperatur und damit des Ozongehalts der Luft auch die Symptome von Pollenallergien vervielfachen“, erklärt die federführende Wissenschaftlerin Prof. Claudia Traidl-Hoffmann. „Allergiker, und die Zahl der davon Betroffenen wird steigen, werden deswegen nicht nur durch längere Blühphasen mit mehr Pollen, sondern auch durch potentere Pollen belastet“.
Quelle:
Beck, I. et al.: High Environmental Ozone Levels Lead to Enhanced Allergenicity of Birch Pollen, PLOS one, Nov 20, 2013, DOI: 10.1371