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Hohe Krankheitskosten durch COPD

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung COPD verursacht in Deutschland höhere Gesamtkosten als Asthma, das zweite große chronische Krankheitsbild der Lunge. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse von Wissenschaftlern am Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen am Helmholtz Zentrum München. Die Gesundheitsökonomen verglichen dazu 14 Einzelstudien zu Krankheitskosten in Deutschland bei erwachsenen Asthma- und COPD-Patienten.

Bei den direkten Kosten sind es die Arzneimittel, die bei Asthma und COPD die höchsten Summen verursachen. Den größeren Anteil an den gesamten Krankheitskosten verursachen aber die indirekten Kosten durch Arbeitsunfähigkeit, frühzeitige Verrentung und Tod. Die Gesundheitsökonomen errechneten aus den Einzelstudien Pro-Kopf-Ausgaben für COPD von 1210 bis  3490 EUR pro Jahr und Krankheitsfall. Im Vergleich dazu fallen bei Asthma pro Jahr und Krankheitsfall zwischen 445 und 2540 EUR an. Bei der Häufigkeit des Auftretens ist COPD damit von den beiden Lungenerkrankungen das Krankheitsbild mit deutlich höheren volkswirtschaftlichen Gesamtkosten.

Die Wissenschaftler bestätigen die in vielerlei Hinsicht hohe Qualität der betrachteten Studien. Sie halten aber auch fest, dass die Studien sich methodisch zum Teil deutlich unterscheiden, und auch die Bandbreite der angegebenen Kosten erheblich ist.

Insgesamt bestätigen die Zahlen, so die Wissenschaftler, dass die Kosten für die Behandlung von COPD und Asthma große finanzielle Ausgaben für das Gesundheitswesen in Deutschland mit sich bringen. Die Experten fordern weitere Studien, um aktuelle und genauere Kostendaten für Deutschland zu erhalten und in der Folge die wirtschaftliche Bedeutung von neuen Strategien zu Vorbeugung und Krankheitsmanagement besser abschätzen zu können.

Quelle:
Kirsch, F. et al.: Krankheitskosten für Asthma und COPD bei Erwachsenen in der Bundesrepublik Deutschland. In: Gesundheitswesen 2013, 75: 413-423 (Letzter Aufruf: 13.12.2013)