Hilfe für die Lunge unter Druck
Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Gießen haben gezeigt, dass Treprostinil zur Inhalation die körperliche Leistungsfähigkeit der Patienten steigert und dabei sicher und gut verträglich ist.
Bis vor wenigen Jahren konnte nur eine Transplantation Patienten mit Lungenhochdruck helfen; mittlerweile stehen Medikamente zur Verfügung, die unter anderem das Wachstum der Gefäßmuskelzellen bremsen. Dass sie den Patienten tatsächlich helfen und bei frühzeitigem Beginn die Lebenserwartung erhöhen, zeigt eine aktuelle Studie zur inhalativen Verabreichung von Treprostinil. Der Wirkstoff steht schon länger für die Therapie zur Verfügung, allerdings musste er bis jetzt unter die Haut injiziert werden. Die Gießener Wissenschaftler konnten nun zeigen, dass auch die Inhalation des Wirkstoffs die körperliche Leistungsfähigkeit der Patienten steigert und dabei sicher und gut verträglich ist.
Lungenhochdruck wird oft viel zu spät erkannt. Untherapiert oder bei falscher Diagnose versterben Betroffene meist innerhalb weniger Jahre an Rechtsherzversagen. Lange Zeit galt der erhöhte Blutdruck im Lungengefäßsystem, die pulmonale arterielle Hypertonie (PAH), als Folge einer Gefäßverengung. Doch inzwischen weiß man, dass auch ein übermäßiges Wachstum der glatten Gefäßmuskelzellen in den kleinen Lungengefäßen zum Entstehen der Krankheit beiträgt. Trotz aller Fortschritte in den letzten zehn Jahren bleibt Lungenhochdruck eine ernste Erkrankung. Für die Zukunft sollen Medikamente entwickelt werden, die noch länger wirken und deshalb seltener angewandt werden müssen.
Quelle:
Gessler T, Seeger W, Schmehl T.: The potential for inhaled treprostinil in the treatment of pulmonary arterial hypertension. - Ther Adv Respir Dis. 2011 Feb 7