Tablet mit der Diagnose Schlafapnoe auf dem Display

Helfen tragbare Geräte für zu Hause bei der Schlafapnoe-Diagnose?

Die Polysomnographie (PSG) im Labor ist der Goldstandard für die Diagnose von obstruktiver Schlafapnoe (OSA). Sie steht jedoch einer breiten Anwendung entgegen – etwa in niedergelassenen Praxen oder zu Hause. Für die Ferndiagnose der obstruktiven Schlafapnoe gibt es als Alternative tragbare Geräte mit verschiedenen Überwachungsstufen der Atemaussetzer. Wie hilfreich diese Geräte sind, haben Forschende im Rahmen einer systematischen Übersichtsarbeit untersucht.

Sie verglichen dazu zum einen die Diagnosegenauigkeit der tragbaren Geräte unterschiedlicher Überwachungsstufen mit der Polysomnographie im Labor, zum anderen aber auch die Geräte untereinander. Dazu schlossen die Autor:innen 180 Studien in ihren Vergleich ein.

Geräte zur Ersteinschätzung geeignet

Die Auswertung der Studien ergab, dass die Sensitivität der tragbaren Diagnosetests allgemein ausreichend war, um eine leichte obstruktive Schlafapnoe zu erkennen. Die Sensitivität bei diagnostischen Tests ist der Anteil der Erkrankten, die von dem Test auch als krank erkannt werden. Im Gegenzug war die Spezifität, eine schwere OSA zur erkennen, hoch. Die Spezifität gibt den Anteil der Gesunden an, die von einem Test als gesund erkannt werden.

Die Geräte liefern also einen ersten Ansatzpunkt, ob ein Schlafapnoe-Syndrom vorliegen könnte – vor allem für Personen, die ein erhöhtes Risiko haben, zum Beispiel Menschen mit Übergewicht.  

Allerdings wurden die meisten der betrachteten Geräte in nur jeweils einer Studie mit jeweils unterschiedlichen Studiendesigns untersucht. Eine Überprüfung der Diagnosegenauigkeit in weiteren standardisierten Studien ist also notwendig.

Keine Überlegenheit bestimmter Geräte

Die Autor:innen stellten zudem fest, dass keines der untersuchten Geräte hinsichtlich seiner diagnostischen Leistung den anderen Geräten über- oder unterlegen ist. Die Auswahl eines tragbaren Gerätes hängt also von seiner Verfügbarkeit, den Kosten und dem Wissen des medizinischen Personals zur Auswertung der Daten, die das Gerät liefert, ab.

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