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Hat die Ernährung der Mutter Einfluss auf kindliche RSV-Infektionen?

Ein wichtiger Faktor für die Schwere von RSV-Infektionen (Respiratory Syncytial Virus) bei Säuglingen könnte die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft sein. Wissenschaftler der Vanderbilt University fanden Indizien dafür, dass ein hoher Zuckerkonsum der Mutter während der Schwangerschaft möglicherweise zu einem schwereren Verlauf der RSV-Infektion beim infizierten Säugling führt.

Den Wissenschaftlern um Martin Ferolla gelang es, einen Zusammenhang zwischen der Schwere der Fälle von RSV-Infektionen und einer kohlenhydratreichen Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft nachzuweisen. Während der RSV-Saison 2011 wurden mehr als 1200 Kleinkinder jünger als zwei Jahre in argentinische Krankenhäuser eingewiesen. Von diesen Patienten hatten fast 800 eine RSV-Infektion und 106 dieser Säuglinge hatten einen lebensbedrohenden Verlauf mit einer Sauerstoffsättigung unter 87 Prozent.

Die Mütter sollten einen Ernährungsfragebogen ausfüllen, um den Einfluss verschiedener Ernährungsformen insbesondere im letzten Schwangerschaftsdrittel überprüfen zu können. Verglichen wurden dabei Ernährungsformen mit hohem Obst- und Gemüseanteil, eine proteinreiche, fettreiche oder kohlenhydratreiche Ernährung. Insgesamt betrug die Häufigkeit von lebensbedrohlichen oder schlimmen RSV-Infektionen bei Säuglingen 12,7 Prozent, sie stieg jedoch auf 55,6 Prozent, wenn die Mütter sehr viele Kohlenhydrate aßen.

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass ein hoher Zuckerkonsum der Mutter während der Schwangerschaft einen schwereren Verlauf der RSV-Infektion beim infizierten Säugling nach sich ziehen könnte. Obst und Gemüse hingegen scheinen einen schützenden Effekt zu haben. Es sind allerdings weitere Studien nötig, um diese Zusammenhänge zu untermauern.

Quelle:
Ferolla, F.M. et al.: Macronutrients during Pregnancy and Life-Threatening Respiratory Syncytial Virus Infections in Children. In: American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, Mai 2013 1;187(9):983-90. doi: 10.1164/rccm.201301-0016OC