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Gibt die Atemtemperatur Hinweis auf Lungenkrebs?

Die Temperatur der Ausatemluft könnte künftig zur einfachen Diagnose von Lungenkrebs herangezogen werden. Eine italienische Studie dazu wurde auf dem Europäischen Kongress der Lungenmediziner Anfang September in München vorstellt.

Viele Forschergruppen suchen seit langem nach einer Möglichkeit, Atemlufttests für die Diagnose von verschiedenen Krebsarten heranzuziehen. Eine neue italienische Studie hat nun erstmals die Temperatur der Atemluft genauer unter die Lupe genommen. Die Wissenschaftler unter Federführung von Prof. Giovanna Carpagnano untersuchten 82 Studienteilnehmer, von denen 40 über eine Röntgenuntersuchung die Diagnose Lungenkrebs erhalten hatten. Bei den übrigen 42 Teilnehmern war die Diagnose negativ gewesen. Die Messung der Atemtemperatur erfolgte mit einem X-Halo-Atemthermometer.

Es zeigte sich, dass die Patienten mit Lungenkrebs eine höhere Atemtemperatur hatten als die gesunden Studienteilnehmer. Die Temperatur stieg zudem auch mit der Zahl der Jahre an, die die Teilnehmer geraucht hatten, sowie mit dem Stadium, in dem sich der Lungenkrebs befand.

Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Lungenkrebs einen Anstieg der Ausatemtemperatur verursacht. Dies könnte eine entscheidende Entdeckung sein, welche die herkömmlichen Methoden der Lungenkrebsdiagnose ablösen könnte, so die Wissenschaftler. Wenn es gelingt, den Test noch entsprechend zu verfeinern, könnten Patienten künftig weitaus einfacher und stressfreier untersucht werden. Die Methode sei zudem kostengünstiger und für die Ärzte weniger aufwändig.

Quellen:

European Respiratory Society: Breath temperature test could identify lung cancer. – News Release: ERS Annual Congress 2014, Munich

Carpagnano, G. et al.: Exhaled breath temperature in NSCLC: Could be a new non-invasive marker? – Vortrag auf dem Jahreskongress der European Respiratory Society (ERS) am 8. Sept. 2014