Gewebeproben der Nase verbessern Asthmatherapie
Zukünftig könnte bei Patienten die Form des Asthmas mit Hilfe von Gewebeproben aus ihrer Nase bestimmt werden. Den Wissenschaftlern des National Jewish Health ist es damit gelungen, einen weniger eingriffsintensiven und kostengünstigeren Weg zu beschreiben, um das individuelle Genprofil von Asthmapatienten zu erhalten.
Das Team um Max Seibold des National Jewish Health, einer führenden Einrichtung der immunologischen und allergologischen Forschung mit Sitz in Denver, konnte zeigen, dass die Genexpression (Umsetzung der genetischen Information) in den Nasengängen zu 90 Prozent mit der in den tieferen Atemwegen der Lunge übereinstimmt. Sie konnten dabei Asthmatiker von gesunden Menschen unterscheiden und feststellen, ob es sich um allergisches oder nicht-allergisches Asthma handelt. Ferner konnten die Forscher einen Zusammenhang herstellen, zwischen hohen Werten des Gens IL-13 und einer Verschlechterung der Asthma-Symptome.
Die Gewebeproben entnahmen sie mit Hilfe eines kleinen Pinsels, ein einfacher Weg, um Schleimhautproben der Atemwege zu erhalten. Zur Diagnose von Asthma kommt bislang meist die Bronchoskopie oder Lungenspiegelung zum Einsatz, ein Verfahren, das eine lokale Betäubung notwendig macht und nicht vollkommen risikofrei ist. Gerade bei Kindern könnte die Probenentnahme über die Nase eine bessere Alternative sein.
Genetische Profile von Asthmapatienten könnten ein wichtiger Begleiter der Asthmatherapie und -forschung werden. Dennoch sind weitere Untersuchungen nötig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
Quelle:
Poole, A. et al.: Dissecting childhood asthma with nasal transcriptomics distinguishes subphenotypes of disease. In: Journal of Allergy and Clinical Immunology, 2014, DOI: 10.1016/j.jaci.2013.11.025