Frauen zeigen bessere Resonanz auf Sauerstoff-Langzeittherapie (LOT) als Männer
Die Ergebnisse einer brasilianischen Studie der Universität von São Paulo lassen vermuten, dass es geschlechterspezifische Unterschiede bei der Wirksamkeit der Sauerstoff-Langzeittherapie (LOT) geben könnte. Die Befragung von 97 Patienten mit schwerer COPD nach einer zwölf Monate langen Sauerstoff-Langzeittherapie ergab, dass die Frauen den Einfluss der Therapie auf ihren Gesundheitszustand positiver beurteilten, als die Männer.
An der Studie nahmen 97 Patienten mit schwerer COPD teil, davon etwas mehr als die Hälfte Männer. Allen Patienten wurde nach Voruntersuchung und Befragung über ihren Gesundheitszustand eine Sauerstoff-Langzeittherapie von täglich mindestens 18 Stunden verordnet. Die Befragung der Patienten erfolgte auf Basis eines international verwendeten Fragebogens, dem St. George´s Respiratory Questionnaire und wurde sechs und zwölf Monate nach Beginn der Sauerstofftherapie wiederholt. Gefragt wurden die Studienteilnehmer nach ihrem Gesundheitszustand, ihrer Beurteilung der Wirksamkeit der Therapie sowie nach dem Gewinn oder Verlust von körperlicher Aktivität.
Sowohl die weiblichen als auch die männlichen Patienten gaben an, dass sich die Symptome ihrer Erkrankung im Laufe der zwölfmonatigen Sauerstoffbehandlung gebessert hätten. Geschlechterspezifische Unterschiede gab es jedoch bei den Antworten zu Therapieresonanz und körperlicher Aktivität. Die Frauen beurteilten die Auswirkungen der Sauerstofftherapie auf ihren Gesundheitszustand signifikant positiver als die Männer. Die männlichen Studienteilnehmer gaben im Gegensatz zu den weiblichen Teilnehmerinnen einen Rückgang ihrer körperlichen Aktivität durch die Sauerstofftherapie an.
Welche Ursachen die bessere Resonanz der weiblichen COPD-Patientinnen auf die Sauerstoff-Langzeittherapie im Vergleich zu den männlichen Patienten hat, muss noch durch weiterführende Studien geklärt werden.
Quelle:
Coleta, K., et al.: Gender and Health Status Response to Long-Term Oxygen Therapy in COPD Patients. Arch Bronconeumol. 2011;47:382–8.