Fragen und Antworten auf dem Podium Lungenforschung 2019
Das Podium Lungenforschung für Patienten bot am 16. März einen intensiven Austausch zwischen Patienten, Medizinerinnen und Medizinern und Forschenden. Die Fragen des Publikums reichten von speziellen medizinischen Fragen über Rehabilitation bis hin zu Therapiemöglichkeiten. Über 70 Besucher folgten der Einladung ins Dr. von Haunersche Kinderspital München.
Beim ‚Podium Lungenforschung für Patienten‘ konnten sich die Besucher zum Thema „Lungenerkrankungen bei Kindern und Erwachsenen“ direkt mit ihren Fragen an ein hochkarätiges Podium aus ausgewiesenen Experten und Expertinnen wenden. Durch die Veranstaltung führte Prof. Klaus F. Rabe, Vorstandsmitglied im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) und derzeit Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).
Die Fragen aus dem Publikum deckten ein breites Spektrum ab: Aus dem medizinischen Bereich kamen Fragen wie „Was ist eigentlich Lungenhochdruck?“ oder „Was tun bei chronischem Husten nach einer Krebstherapie?“
Viele Patienten hatten auch Fragen zur Rehabilitation und zu Therapiemöglichkeiten wie Lungensport und Atemtherapie. Hier kam der wichtige Tipp: „Fragen Sie ihren Arzt nach Lungensport und sagen Sie ihm oder ihr, dass Lungensport verordnet werden kann.“ Andere wollten wissen, wie sie es als Betroffene mit COPD oder Asthma mit Schwimmen, Sauna oder Sport ganz allgemein halten sollen. Von DZL-Vorstandsmitglied Prof. Rabe gab es auch hier die klare Aussage: „An sich ist jeder Sport besser als gar kein Sport, aber besprechen Sie es vorab mit Ihrem Arzt.“
„So viele Therapiemöglichkeiten bei Asthma wie noch nie“
Prof. Erika von Mutius, Kinderärztin und Allergologin, vom Helmholtz Zentrum München und der Universität München, gab Eltern von Asthma-kranken Kindern den Tipp: „Das richtige Inhalieren muss gelernt werden!“ Einer ihrer jungen Patienten sei beispielsweise nach einer entsprechenden Schulung im Rahmen ihrer Atemtherapie sogar wieder in der Lage gewesen, Fußball zu spielen. In diesem Zusammenhang wies von Mutius auch darauf hin: Wenn Kinder mit Asthma erst einmal richtig medikamentös eingestellt sind, könnten sie ganz normal am Sport teilnehmen. Generell habe sich im Bereich der Asthma-Therapie in den letzten Jahren sehr viel getan, betonte Prof. Marek Lommatzsch, Pneumologe an der Uni Rostock. 2019 gäbe es so viele Therapiemöglichkeiten bei Asthma, wie noch nie.
Auch die Psyche kam beim Podium Lungenforschung zur Sprache, zum Beispiel in einem Statement vom Tagungspräsidenten Prof. Jürgen Behr, dem Leiter der Pneumologie an der Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München und Chefarzt der Asklepios-Kliniken München-Gauting: Aus seiner klinischen Erfahrung sei Luftnot die am stärksten mit Angst verbundene psychische Komponente bei chronischen Lungenkrankheiten. Dieser Aspekt müsse ebenfalls in die Therapie mit einbezogen werden.
Großer Dank für eine gelungene Veranstaltung
Eine Zuhörerin leitete das positive Fazit für den gelungen Nachmittag ein: „Vielen Dank an das Helmholtz Zentrum München für diese und ähnliche Veranstaltungen des Lungeninformationsdienstes, ich habe jetzt ein viel größeres Wissen über meine Krankheit.“ Und damit das so bleibt, ergänzte Dr. Anne Hilgendorff, Wissenschaftlerin am Helmholtz Zentrum München und Expertin für Lungenerkrankungen bei Neugeborenen ganz im Sinne des parallel veranstalteten DGP-Jahreskongresses: Mediziner und Wissenschaftler müssten sich fächerübergreifend weiter so intensiv austauschen. Nur dann entstehe letztlich ein Mehrwert für die Patienten.