Erster bundesweiter Ambrosia-Aktionstag am 27. Juni
Am Samstag, den 27. Juni, fand in Deutschland der erste bundesweite Ambrosia-Aktionstag statt. Die Organisatoren, darunter das Umweltbundesamt (UBA) und die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID), wollten mit der Aktion aufklären, wie die Beifuß-Ambrosie, eine hoch allergene, aus Nordamerika eingeschleppte Pflanze, bekämpft werden kann. In verschiedenen deutschen Städten und Gemeinden fanden dazu am 27. Juni Aktionen oder Informationsveranstaltungen statt.
Die Beifuß-Ambrosie, auch Aufrechtes Traubenkraut genannt, gehört zur Familie der Korbblütler. Ihre Pollen rufen schon in sehr geringen Mengen starke allergische Reaktionen hervor, das Allergen an sich ist sehr viel stärker als die Allergene anderer heimischer Pflanzen. Da die Blütezeit der Beifuß-Ambrosie sich von August bis zum ersten Frost erstreckt, verlängert sich durch sie auch die kritische Zeitspanne für Pollenallergiker.
Ursprünglich war die Pflanze in Nordamerika beheimatet, wurde aber bereits Mitte des 19. Jahrhunderts nach Europa eingeschleppt. Seither breitet sie sich hier immer weiter aus. Sie siedelt auf dem nackten Boden von Baustellen und Straßenrändern ebenso wie an Bahnlinien und auf landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Erst kürzlich haben Wissenschaftler des Technischen Universität München und des Helmholtz Zentrums München herausgefunden, über welche einzelnen Bestandteile die Ambrosia-Pollen in der Lunge Entzündungsreaktionen hervorrufen.
Aufgrund der Gesundheitsrisiken für Allergiker fordert das Umweltbundesamt alle Bürger auf, die Pflanze im öffentlichen Raum auszureißen. Nur so könne die Ausbreitung der Pflanze eingedämmt werden.
Weitere Informationen über Verbreitung und Gegenmaßnahmen sowie die Allergenität der Pollen der Beifuß-Ambrosie hat der Lungeninformationsdienst zusammengestellt.
Quellen:
Umweltbundesamt: Lizenz zum Ausreißen – Jetzt Ambrosia-Pflanzen entfernen. - online-Mitteilung 25.06.2015
Ärztezeitung: Warum Ambrosia-Pollen Allergiker verzweifeln lassen. – 22.06. 2015
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung: Zusatzkosten in Millionenhöhe durch Beifuß-Ambrosie. – Pressemitteilung vom 24.09.2012