Ernährung bei COPD
Ernährung bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD – dies war eines der Brennpunkt-Themen auf der jüngsten Jahrestagung der österreichischen Gesellschaft für Pneumologie im Oktober in Wien. Egal, ob COPD-Patienten mit Untergewicht oder Übergewicht zu kämpfen haben – in beiden Fällen verschlechtert sich damit ihre Prognose deutlich. Daher sollte gerade im fortgeschrittenen Stadium der COPD eine individuell angepasste Ernährung fester Bestandteil der COPD-Therapie sein.
Neben der leitliniengerechten Behandlung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung je nach Schweregrad spielt vor allem in fortgeschrittenen Stadien für die Patienten auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Über- wie auch untergewichtige COPD-Patienten sollten ihr individuelles Normalgewicht anstreben. So lässt sich die Rate an akuten Komplikationen (Exazerbationen) verringern, aber auch Magen-Darm-Beschwerden und Sodbrennen können gelindert werden.
Mediziner unterscheiden bezüglich des typischen Körpergewichts zwei Typen von COPD-Patienten: die „Pink Puffer“, vorwiegend Patienten mit Emphysem, die zu Untergewicht neigen, unter stärkerer Atemnot, aber in der Regel unter weniger Husten und Auswurf leiden. Demgegenüber zeigen die „Blue Bloater“ eine Tendenz zu Übergewicht, reichlich Husten mit Auswurf sowie tendenziell bläulich gefärbten Lippen und Nagelbetten als Symptom für eine Unterversorgung mit Sauerstoff.
Für die untergewichtigen, zumeist älteren Patienten empfehlen Ärzte häufig eine etwas erhöhte Eiweißzufuhr, um dem Muskelabbau entgegenzuwirken. Übergewichtige COPD-Patienten tragen ein zusätzliches Risiko für Bluthochdruck sowie Stoffwechselerkrankungen oder Sodbrennen. Sie sollten – je nach Alter – einen Body-Mass-Index von 21-25 anstreben, wie ihn auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung für Gesunde empfiehlt. Gerade bei den übergewichtigen Patienten sollte aber auch der Anteil der fettfreien Masse berücksichtigt werden, da der BMI allein nichts über den Fettanteil aussagt.
Quellen:
Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (2013): Brennpunkt Ernährung bei COPD. – Vortrag Barbara Schmid, Verband der Diäteologen am 25. Oktober 2013
Battaglia, S. et al.: Ageing and COPD affect different domains of nutritional status: the ECCE study. – EurRespirJ 2011, Vol. 37 6:1340-1345
COPD Deutschland und Patientenorganisation Lungenemphysen-COPD Deutschland (2012, Hrsg.): COPD und Ernährung – Informationen für Betroffene und Interessierte. – Auflage 3/2012 (Letzter Aufruf: 09.12.2013)