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Erkranken mollige Babys später häufiger an Asthma?

Säuglinge, die in den ersten drei Monaten ihres Lebens schnell an Gewicht zulegen, erkranken später mit höherer Wahrscheinlichkeit an Asthma. Diesen Zusammenhang fanden Wissenschaftler der University of Bristol. Ihre Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Journal of Allergy and Clinical Immunology vorgestellt.

Das Team um Dr. Agnes Sonnenschein-van der Voort analysierte die Daten zu Größe, Gewicht und Asthmasymptomen von fast 10.000 Studienteilnehmern von Geburt an bis zum 17. Lebensjahr. Sie fanden, dass eine schnelle Gewichtszunahme in den ersten drei Lebensmonaten konsequent mit Asthma im Kindes- und Jugendalter zwischen acht und 17 Jahren verbunden war: in diesen Altersklassen waren 13 bis 15 Prozent der Untersuchten an Asthma erkrankt.

Ferner stand die schnelle Gewichtszunahme in den ersten Lebensmonaten in Zusammenhang mit verminderter Lungenfunktion und Überempfindlichkeit der Atemwege, beides typische Asthmasymptome. Im Gegensatz dazu fanden die Forscher, dass eine schnelle Gewichtszunahme im Alter zwischen drei und sieben Jahren zu einer besseren Lungenfunktion im 15. Lebensjahr führte.

Die Wissenschaftler vermuten, dass die schnelle Gewichtszunahme in den ersten drei Lebensmonaten zu einer Fehlentwicklung der Lunge oder des Immunsystems führt, wodurch die Asthmasymptome hervorgerufen werden könnten. Sie empfehlen Kinderärzten bei der Diagnose von Asthma auch die Wachstumskurve der Kinder zu prüfen. Gleichzeitig betonen die Wissenschaftler, dass weitere Studien zur Untermauerung ihrer Erkenntnisse notwendig sind.

Quelle:
Sonnenschein-van der Voort, A. M. M. et al.: Influence of childhood growth on asthma and lung function in adolescence. In: Journal of Allergy and Clinical Immunology, published online Januar 2015, dx.doi.org/10.1016/j.jaci.2014.10.046