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Erkältungen in der Schwangerschaft erhöhen kindliches Asthmarisiko

Schwangere Frauen sollten möglicherweise besondere Vorsicht vor schniefenden und niesenden Mitmenschen walten lassen. Deutsche Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass häufige Erkältungen und Virusinfektionen während der Schwangerschaft das Asthmarisiko des Babys erhöhen. Sie waren der Frage nachgegangen, warum Asthma und Allergien schon sehr früh im Leben auftreten.

Die Wissenschaftler untersuchten über einen Zeitraum von fünf Jahren 513 schwangere Frauen und ihre 526 Kinder. Die Teilnehmerinnen wurden während der Schwangerschaft zu Krankheiten befragt und zur Gesundheit ihres Nachwuchses im Alter von drei und zwölf Monaten und jedes weitere Jahr bis zum fünften Lebensjahr. Die Familienanamnese ergab, dass 61 Prozent mindestens einen Elternteil mit Asthma, Heuschnupfen oder atopischer Dermatitis (allergisches Ekzem, Neurodermitis) hatten.

Je mehr Erkältungen eine Frau während der Schwangerschaft durchgemacht hatte, umso höher war das Risiko des Kindes, in den ersten fünf Lebensjahren an Asthma zu erkranken, nämlich mehr als doppelt so hoch. Die Wissenschaftler stellten fest, dass bakterielle oder virale Infektionen der Mutter während der Schwangerschaft, das Milieu in der Gebärmutter beeinflussen können.

Außerdem erhöhte sich bei Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft akute Symptome einer Neurodermitis hatten, das Risiko, bis zum Alter von fünf Jahren ebenfalls an Neurodermitis zu erkranken, um mehr als 70 Prozent und war für Heuschnupfen mehr als doppelt so hoch.

Der frühe Krankheitsbeginn von Asthma und Allergien lasse vermuten, dass neben einer erblichen Komponente, auch die Umgebung der Kinder und bereits die Bedingungen im Mutterleib eine wichtige Rolle spielen, betonen die Wissenschaftler.

Quelle:
Illi, S. et al.: Perinatal influences on the development of asthma and atopy in childhood. In: Annals of Allergy, Asthma & Immunology, 2014, 112 (2): 132-139, DOI 10.1016/j.anai.2013.11.019