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Erfolg im Doppelpack - SIT und Omalizumab gegen allergisches Asthma

Dank einer kombinierten Behandlung mit dem monoklonalen Antikörper Omalizumab scheint es neuen Studien zufolge möglich, die spezifische Immuntherapie (SIT) zukünftig auch bei schwereren Formen allergischen Asthmas einzusetzen.

 

Eine spezifische Immuntherapie - kurz SIT, auch Hypo- oder Desensibilisierung genannt – ist derzeit die einzige verfügbare kausale Behandlung von Allergien. Sie wird unter anderem erfolgreich bei Patienten mit milden Formen von allergischem Asthma eingesetzt.  SIT basiert auf dem Prinzip, dass der Patient durch wiederholte subkutane Injektionen von steigenden Mengen des Allergie-auslösenden Stoffes eine Toleranz gegenüber diesem Allergen entwickelt. Meistens erhält der Patient dazu drei Jahre lang in 7- bis 14-tägigen Abständen Injektionen mit steigenden Dosen des Allergens.

Leider gab es bislang bei Patienten mit schwereren Formen des allergischen Asthmas – also gerade denen, die am meisten von dieser Behandlung profitieren könnten  – Einschränkungen bei der SIT-Therapie: Bei ihnen können schwerwiegende Nebenwirkungen wie Anaphylaxien auftreten, also akute  Reaktionen des Immunsystems, die den gesamten Organismus betreffen können. Diese reichen von leichten Hautreaktionen bis hin zum – allerdings sehr seltenen – anaphylaktischen Schock mit lebensgefährlichem Kreislaufversagen.

Die jüngsten klinischen Studien deuten nun darauf hin, dass dieses Problem durch eine kombinierte Therapie von SIT mit dem monoklonalen AntikörperOmalizumab überwunden werden könnte. Omalizumab ist ein Antikörper gegen zirkulierendes Immunglobulin E (IgE), das bei allen allergischen Erkrankungen – auch beim allergischen Asthma – eine zentrale Rolle spielt. Omalizumab neutralisiert IgE, daher bindet dieses nicht mehr an bestimmte Immunzellen, und es werden weniger Entzündungsstoffe wie Histamine und Zytokine ausgeschüttet – die allergische Reaktion wird abgemildert.

Die Studien zeigen, dass die Kombination von SIT und Omalizumab eine sichere  Therapieform ist, die sich möglicherweise auch für Patienten mit schwerem allergischen Asthma eignet.

Quelle:
Kopp, M.: Role of immunmodulators in allergen-specific immunotherapy. Allergy 2011; 66(6):792-797.