Die Dosis macht´s - Immunglobulin E und allergische Symptome
Die Menge an spezifischem Immunglobulin E (IgE) beim Allergietest kann einen Hinweis darauf geben, wie hoch das Risiko ist, bei Allergenbelastung Atemwegssymptome zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt ein europäisches Wissenschaftlerteam im Rahmen der ECRHS-II-Studie. Bislang war man davon ausgegangen, dass das Vorhandensein von spezifischem IgE allein Auskunft über die Frage der Sensibilisierung gegenüber einem Allergen gibt.
An der multizentrischen ECRHS-Studie zu Allergieund Asthma wurden seit 1990 rund 200.000 Europäer über Fragebögen interviewt und 26.000 von ihnen klinisch untersucht. Die Folgestudie ECRHS II sammelte in den Jahren 1998-2002 weitere Daten und bringt immer noch zahlreiche neue Erkenntnisse zu Krankheitsmechanismen bei Allergien.
In der in der Zeitschrift Allergy veröffentlichten Untersuchung stellten die Wissenschaftler nun fest, dass die Menge an IgE im Blut auch Auskunft darüber geben kann, wie hoch bei Allergikern das Risiko ist, Symptome an Augen und Nase sowie Asthmaschübe zu entwickeln. Bei Studienteilnehmern, die über allergische Symptome klagten, war der IgE-Gehalt deutlich erhöht, umgekehrt nahmen Symptome mit wachsendem IgE-Spiegel deutlich zu.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Höhe des spezifischen IgE-Levels sogar der bedeutendste aller Risikofaktoren für die Ausbildung von allergischen Atemwegssymptomen ist. Sie betonen, dass die Erkenntnisse aus der Bevölkerungsstudie sich nun in klinischen Studien bestätigen müssen.
Quelle:
Olivieri, M. et al.: The risk of respiratory Symptoms on allergen exposure increases with increasing specific IgE levels. In: Allergy 2016, Epub Jan 14, doi: 10.1111/all.12841.