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Das Immunsystem profitiert vom Landleben

Wer ein Landwirt wird und damit einer größeren Menge an Umweltkeimen ausgesetzt ist, könnte seine allergietypischen Symptome deutlich reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine dänische Studie, die in der Zeitschrift `The Journal of Allergy and Clinical Immunology` veröffentlicht wurde.

Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, sind vergleichsweise großen Mengen an verschiedenartigen Bakterien und Schimmelpilzen ausgesetzt. Diese stimulieren das Immunsystem und könnten vor der Entwicklung einer Überempfindlichkeit gegen weit verbreitete Pflanzen, deren Blütenpollen allergische Reaktionen auslösen, schützen. Bisherige Annahmen gingen davon aus, dass der positive Effekt bei Kindern auftritt, die auf einem Bauernhof aufgewachsen sind.

Wissenschaftlern der Aarhus University zufolge, kann der Immunstatus sowohl bei Personen, die auf einem Bauernhof aufgewachsen sind, als auch bei denen, die unter anderen Umständen aufgewachsen sind, beeinflusst werden. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass sich die Anfälligkeit für allergische Erkrankungen nicht nur bei Kindern verringern lässt, sondern auch im Erwachsenenalter beeinflusst werden kann.

Die Erkenntnisse liefern wichtige Ansatzpunkte zur Erforschung von Strategien zur Allergieprävention. Die Wissenschaftler können jedoch keine allgemeine Empfehlung dafür aussprechen, dass Menschen mit Allergien und allergischen Überempfindlichkeiten in ländliche Regionen umziehen sollen. Menschen, die bereits Allergien haben, werden auf einem Bauernhof wahrscheinlich eher Probleme durch die Exposition mit Heu, Katzen und Hausstaub bekommen.

Quelle:
Etholm, B. et al.: Become a farmer and avoid new allergic sensitization: Adult farming exposures protect against new-onset atopic sensitization. Journal of Allergy and Clinical Immunology, 2013; DOI: 10.1016/j.jaci.2013.07.003