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Cortison-Spray - Nutzen überwiegt

Cortison-Sprays reduzieren bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zwar die Rate an akuten Krankheitsschüben (Exazerbationen), bergen allerdings auch ein höheres Risiko für Lungenentzündungen. Laut der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) überwiegt nach einer Risikobewertung aber der Nutzen der inhalativen Kortikosteroide.

Nur bei fortgeschrittener COPD mit hohem Exazerbations-Risiko empfehlen die medizinischen Leitlinien eine Behandlung mit inhalativen Kortikosteroiden zusätzlich zu langwirksamen Bronchodilatatoren (bronchienerweiternde Wirkstoffe). Denn Wissenschaftler hatten bereits in einer früheren Studie entdeckt, dass COPD-Patienten unter Anwendung von bestimmten Glukokortikoiden im Vergleich zu Patienten unter Placebo häufiger eine Lungenentzündung (Pneumonie) entwickelten.

In neueren klinischen Studien und Meta-Analysen hatte die EMA die inhalativen Glukokortikoide zur Behandlung der COPD hinsichtlich ihres Risikos für Lungenentzündungen genauer analysiert, demnach scheint ihr Nutzen größer zu sein als ihr Risiko. Den Ergebnissen zufolge ist die Lungenentzündung eine Nebenwirkung, die bei allen inhalativen Kortikoiden gleichermaßen auftritt, Unterschiede zwischen einzelnen Substanzen konnte das Gremium nicht feststellen.

Der Ausschuss der EMA sieht deswegen keine Notwenigkeit, die derzeitigen Verschreibungsvorgaben der inhalativen Kortikosteroide bei fortgeschrittener COPD zu überarbeiten. Allerdings sollten sowohl Ärzte als auch die Patienten besonders auf mögliche Anzeichen einer Lungenentzündung achten.

Quelle:

Deutsche Apotheker Zeitung online (DAZ.online): Empfehlungen zu Cortison-Sprays bei COPD bleiben unverändert. Artikel vom 18.03.2016