Bewegung könnte sich lebensverlängernd auswirken
Regelmäßige körperliche Aktivität könnte bei COPD-Patienten den Krankheitsverlauf nach einem Krankenhausaufenthalt begünstigen und sich lebensverlängernd auswirken. Die Beobachtungsstudie, die in der Fachzeitschrift ‚ERJ Open Research‘ veröffentlicht wurde, scheint ein weiterer Beleg dafür zu sein, dass körperliche Aktivität ein wichtiger Behandlungsbaustein bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD ist.
Bei einer akuten schweren Verschlechterung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD (Exazerbation) kann eine Krankenhauseinweisung erforderlich sein. Anschließend ist oftmals die Wahrscheinlichkeit für einen erneuten Krankenhausaufenthalt und sogar die Sterblichkeitsrate erhöht.
Das Team um Studienerstautorin Marilyn Moy von der Harvard Medical School untersuchte die Krankenversicherungsdaten von 2370 COPD-Patienten, bei denen aufgrund ihrer Erkrankung eine Krankenhauseinweisung notwendig wurde. Der Grad an körperlicher Aktivität der Patienten wurde über ihre persönlichen Angaben ermittelt.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass alle Patienten, die mäßig bis stark körperlich aktiv waren, eine um 47 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit hatten, in den nächsten zwölf Monaten nach ihrem Krankenhausaufenthalt an ihrer Erkrankung zu sterben, im Vergleich zu Patienten, die sich gar nicht bewegten. Tatsächlich reduzierte bereits leichte körperliche Bewegung das Sterberisiko um 28 Prozent.
Aufgrund des beobachtenden Charakters der Studie konnten Ursache und Wirkung nicht überprüft werden. Laut den Forschern könnte aber die Frage nach der körperlichen Aktivität bei COPD-Patienten einen wichtigen Hinweis für Ärzte liefern, wer nach einem Krankenhausaufenthalt besonders gefährdet ist.
Quellen:
Moy, M. L. et al.: Physical activity assessed in routine care predicts mortality after a COPD hospitalisation. In: ERJ Open Research, 2016; 2 (1): 00062-2015 DOI:10.1183/23120541.00062-2015
European Lung Foundation (ELF): Physical activity found to improve outcomes among people after being hospitalized for COPD. Artikel vom 17.03.2016