Behandlung von Lungenkrebs deutlich verbessert
Die Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkrebses hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Entsprechend sind auch die durchschnittlichen Überlebensraten der Patienten angestiegen. In einem Übersichtsbeitrag in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Lancet fassen die Autoren unter Federführung von Privatdozent Dr. Martin Reck und Prof. Klaus Rabe von der Lungenclinic Grosshandorf, die wesentlichen Fortschritte in Diagnostik und Therapie zusammen. Das Klinikum ist Mitglied im Deutschen Zentrum für Lungenforschung.
Der Deutsche Lungentag am 21. September hat sich dieses Jahr das Motto „Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben“ gegeben. Je früher diese schwerwiegende Erkrankung erkannt wird, desto größer sind die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung. Gerade bei Patienten mit nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen haben sich die Überlebenschancen verbessert, dafür gibt es im Wesentlichen zwei Hauptgründe: eine bessere, differenziertere Diagnostik sowie individuellere Therapieansätze gegenüber den Standardtherapien noch vor zehn bis zwanzig Jahren.
Durch neue endoskopische und endobronchiale Ultraschallverfahren (innerhalb der Bronchialwege während einer Lungenspiegelung) können die Tumore nach der ersten Diagnose sehr viel besser und genauer klassifiziert und damit einer individuelleren Behandlung zugeführt werden. In den Stadien I und II bleibt zwar der operative Eingriff die Therapie der Wahl. Die Operationstechniken sind aber heute sehr viel gewebeschonender als in der Vergangenheit. Neben der postoperativen Chemotherapie im Stadium II haben kombinierte Behandlungsansätze von Chemotherapie und Strahlentherapie im Stadium III zu einer deutlichen Verbesserung der Prognose geführt.
Im fortgeschrittenen Stadium hat die Entdeckung von relevanten genetischen Markern, wie der Mutation des epidermalen Wachstumsfaktors (EGFR-Mutation) oder die Translokation der anaplastischen Lymphomkinase (EML4-ALK Translokation) die Tumortherapie grundlegend verbessert, da diese eine orale Therapie mit zielgerichteten Medikamenten ermöglichen. Diese Entwicklung hin zu einer individuellen, personalisierten Krebstherapie wird sich weiter fortsetzen, weil schon jetzt in einer atemberaubenden Geschwindigkeit neue genetische Faktoren mit neuen, individuellen Behandlungsmöglichkeiten identifiziert werden.
Quellen:
Reck, M. et al.: Management of non-small-cell-lung cancer: recent developments. In: The Lancet 2013, Vol 382:709-719
Deutscher Lungentag: Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben.
Weitere Informationen zur Therapie nicht-kleinzelliger Bronchialkarzinome
Krebsinformationsdienst