Bald neue Medikamente gegen Tuberkulose?
Schweizer Wissenschaftler haben ein neues chemisches Grundgerüst entwickelt, auf dem basierend neue Medikamente gegen die Tuberkulose entwickelt werden könnten. Gegen die infektiöse Lungenerkrankung ist innerhalb der letzten 50 Jahre nur ein neues Medikament auf den Markt gekommen.
Die Erreger der Tuberkulose sind Mykobakterien – extrem robuste Keime, die sich in der Lunge jahrelang symptomlos aufhalten können, bei einer Immunschwäche jedoch wieder aktiv werden und schwere Symptome an der Lunge sowie anderen Organen verursachen können.
Gegen die Tuberkulose wird über mehrere Monate eine 3- oder 4-fach Kombination von Antibiotika eingesetzt, immer mehr Erreger zeigen aber Resistenzen gegen die verfügbaren Wirkstoffe.
Wissenschaftler der ETH Zürich haben nun ein Molekül entwickelt, das den Grundstein für neue Tuberkulose-Medikamente legen soll. Dazu bauten sie den natürlichen Wirkstoff Pyridomycin nach, veränderten aber dessen chemische Struktur, um einerseits seine Stabilität zu verbessern und andererseits die künstliche Herstellung zu erleichtern.
Pyridomycin hemmt das Wachstum von Mykobakterien, indem es den Aufbau der bakteriellen Zellwand blockiert. Das chemische Gerüst biete eine große Vielfalt an Strukturen für neue Medikamente gegen Tuberkulose, so die Forscher.
Quelle:
Grundgerüst für neue Tuberkulose-Medikamente, Pressemitteilung der ETH Zürich vom 02.07.2014