Skip to main content

Babykost – mit Vielfalt gegen Asthma

Obst, Gemüse, Fleisch, Getreideprodukte, Joghurt - eine möglichst vielseitige Beikost im ersten Lebensjahr schützt Kinder vor Asthma und Nahrungsmittelallergien. Zu dieser Erkenntnis kam jetzt ein von Schweizer Forschern geleitetes Team, das diesen Zusammenhang zuvor bereits für die atopische Dermatitis gezeigt hatte.

Die Häufigkeit von Asthma und anderen allergischen Erkrankungen hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Eine mögliche Erklärung lautet, dass veränderte Umweltbedingungen die Entwicklung der so genannten Immuntoleranz nicht optimal fördern, und sich die körpereigene Abwehr deshalb immer häufiger gegen eigentlich harmlose Allergene richtet. Inwieweit die Ernährung im ersten Lebensjahr – ein für die Entwicklung des kindlichen Immunsystems wichtiger Umweltfaktor – die Entstehung von Allergien beeinflusst, haben Wissenschaftler jetzt genauer unter die Lupe genommen.

Dazu analysierte das Team um Caroline Roduit von der Universität Zürich die Daten einer Langzeituntersuchung, in der Kinder aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Finnland und Frankreich seit Beginn der Schwangerschaft begleitet werden. Erfragt wurde dabei auch, wie die Eltern ihre Sprösslinge während des ersten Lebensjahres ernährt hatten. Das Ergebnis: Je vielfältiger die Kinder ernährt worden waren, desto seltener erkrankten sie bis zu ihrem sechsten Geburtstag an Asthma. Einen vergleichbaren Effekt beobachteten die Forscher auch für die Häufigkeit von Nahrungsmittelallergien.

Die schützende Wirkung einer vielseitigen Beikost mit Joghurt, Getreideprodukten, Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse ist offenbar abhängig von der „Dosis“. So senkten in den ersten zwölf Monaten nach der Geburt zusätzlich eingeführte Nahrungsmittel die Wahrscheinlichkeit, Asthma zu bekommen, um 26 Prozent. Dies sei die erste Studie, die zeige, so die Wissenschaftler, „dass Kinder, die während des ersten Lebensjahres einer größeren Vielfalt an Nahrungsmitteln ausgesetzt sind, bis zum sechsten Lebensjahr ein reduziertes Risiko für Asthma und Nahrungsmittelallergien haben.“

Quelle:
Roduit, C. et al.: Increased food diversity in the first year of life is inversely associated with allergic diseases. In: Journal of Allergy and Clinical Immunology, 2014, 133(4):1056-1064e7