Atemphysiotherapie senkt das Komplikationsrisiko nach Entfernung von Lungenabschnitten
Eine standardisierte Physiotherapie bei Kindern nach der operativen Entfernung eines Lungenabschnittes (Lungenresektion) vermindert die Gefahr, dass sich schlecht belüftete Lungenabschnitte, sogenannte Atelektasen, bilden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie brasilianischer Wissenschaftler, die im Fachmagazin Respiratory Care veröffentlicht wurde.
Insgesamt untersuchten die Wissenschaftler 123 Kinder, bei denen eine Lungenresektion durchgeführt wurde. 52 Kinder wurden im Anschluss an die OP anhand eines standardisierten physiotherapeutischen Verfahrens behandelt. Dieses beinhaltete eine Sauerstoffzufuhr über das sog. EPAP-Verfahren, bei dem die Luft mit erhöhtem Druck von 10 cmH2O nur während der Ausatmung über eine Maske zugeführt wird. Hinzu kamen verschiedene atemtherapeutische Techniken wie die Kompression des Brustkorbs bei der Ausatmung, Husten, Heben der oberen Extremitäten sowie Gehübungen innerhalb der ersten vier Stunden nach der Operation und fortlaufend drei Mal täglich. Die 71 Patienten der Kontrollgruppe wurden ohne standardisiertes physiotherapeutisches Verfahren therapiert.
Unter den jungen Patienten mit standardisiertem Verfahren war das Risiko für Atelektasen nachweislich geringer als in der Kontrollgruppe (15,4 Prozent im Vergleich zu 7,6 Prozent). Den Patienten in der Kontrollgruppe musste zudem häufiger Sekret in den Atemwegen mit Hilfe eines Bronchoskops abgesaugt werden. Die Zeit bis zur Entfernung der Thoraxdrainage oder die Dauer des Krankenhausaufenthaltes ließ sich hingegen nicht reduzieren, so das Ergebnis der Wissenschaftler.
Quelle:
Kaminski, P. et al.: Early Respiratory Therapy Reduces Postoperative Atelectasis in Children Undergoing Lung Resection. In: Respir Care. 2013 May;58(5):805-809.