Asthma: Disease-Management-Programm (DMP) aktualisiert
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat das strukturierte Behandlungsprogramm (Disease-Management-Programm, DMP) für Betroffene mit Asthma bronchiale in einigen Punkten ergänzt und spezifiziert. Nach der Prüfung durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) tritt der Beschluss frühestens am 1. April 2018 in Kraft.
Das Disease-Management-Programm (DMP) für Asthma bronchiale wurde anhand aktueller Leitlinien überprüft und aktualisiert. Änderungen des strukturierten Behandlungsprogramms ergaben sich demnach in folgenden Punkten:
- Kinder mit Asthma können nun bereits ab dem zweiten Lebensjahr am DMP teilnehmen.
- Der Einfluss von Begleiterkrankungen, wie Adipositas oder Refluxbeschwerden, auf den Krankheitsverlauf und die Therapieplanung soll mehr berücksichtigt werden.
- Für Betroffene, die aufgrund mehrerer Erkrankungen dauerhaft mindestens fünf Arzneimittel einnehmen müssen, wurde ein strukturiertes Medikamentenmanagement ergänzt. So sollen die behandelnden Ärzte mögliche Wechsel- und Nebenwirkungen besser berücksichtigen können.
- Die Einteilung des Asthmas soll ab jetzt anhand der Asthmakontrolle, anstatt wie bisher nach Schweregraden, erfolgen. Dies sei für die langfristige Verlaufskontrolle und als Grundlage für die Therapie geeigneter.
- Die besondere Bedeutung des Rauchens und des Passivrauchens soll noch mehr berücksichtigt werden. Dies beinhaltet unter anderem eine bessere Aufklärung über Risiken und den Zugang zu strukturierten und evaluierten Raucherentwöhnungsprogrammen.
- Das Selbstmanagement der Patienten soll weiter verbessert werden. Ziel ist es, die Selbsteinschätzung der Erkrankung zu verbessern und Verschlechterungen schneller zu erkennen.
Neben der inhaltlichen Aktualisierung beschloss der G-BA auch Anpassungen für die Dokumentation der Befunde, der therapeutischen Maßnahmen und der Behandlungsergebnisse. Der Beschluss wird nun dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zur Prüfung vorgelegt und tritt frühestens am 1. April 2018 in Kraft.
Zu erwähnen bleibt, dass es in diesem Fall erstmals gelungen ist, auf Initiative der Patientenvertretung und der Experten und gegen die Stimmen der GKV, Kleinkindern ab zwei Jahren die Teilnahme am DMP zu ermöglichen.
Was sind Disease-Management-Programme (DMP)?
Disease-Management-Programme sind strukturierte Behandlungsprogramme für Betroffene mit chronischen Erkrankungen wie Asthma oder COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Die Programme werden im gemeinsamen Bundesausschuss von den gesetzlichen Krankenkassen (GKV), der kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und Patientenvertretungen erarbeitet und geben Empfehlungen für Diagnose und Therapie, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Ziel ist es, den Behandlungsablauf und die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern.
Quelle:
Gemeinsamer Bundesausschuss: DMP für Asthma bronchiale ergänzt und spezifiziert. Pressemitteilung vom 17. November 2017