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Allergien: Neue Risikogene identifiziert

Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat zehn Gene gefunden, die für die Entstehung einer allergischen Sensibilisierung verantwortlich sind. Ihre Ergebnisse aus einer Analyse mehrerer Genom-Studien wurden in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift ‚Nature Genetics‘ veröffentlicht.

In ihren Untersuchungen verglichen die Wissenschaftler das genetische Profil der Studienteilnehmer mit dem Auftreten Allergie-typischer Antikörper. Sie stellten dabei fest, dass zehn Genorte an insgesamt 25 Prozent aller allergischen Sensibilisierungen beteiligt sind. Als allergische Sensibilisierung bezeichnet man den immunologischen Vorgang, bei dem sich Antikörper gegen Allergene, eigentlich harmlose Stoffe aus der Umwelt, bilden. Diese verursachen in der Folge allergische Symptome. Die Wissenschaftler von der University of Copenhagen, Dänemark analysierten die Daten von über 10.000 Personen mit einer allergischen Sensibilisierung und circa 20.000 Kontrollpersonen. Darunter sind auch Teilnehmer der deutschen Neugeborenen-Studien GINIplus und LISAplus die am Helmholtz Zentrum München ausgewertet wurden. Diese umfassende Genanalyse in Bezug zu der objektiven Messung der allergischen Sensibilisierung lässt eine Bewertung der identifizierten Gene als Risikofaktoren für allergische Erkrankungen zu. Zudem zeigten alle diese Gene einen Zusammenhang mit dem Auftreten allergischer Symptome, wie Heuschnupfen oder Asthma.

Allergische Erkrankungen nehmen weltweit zu, allein in Europa sind schätzungsweise 80 Millionen Menschen betroffen. Ursächlich für das allergische Geschehen ist ein komplexes Zusammenspiel zwischen Genen und Umweltfaktoren. Die Ergebnisse zeigen, dass allergischen Erkrankungen eine enorme genetische Vielfalt zugrunde liegt. Weiterhin spielen Lebensstilfaktoren und Umweltbelastungen eine wichtige Rolle in der künftigen Allergieforschung und -behandlung. Die Wissenschaftler wollen nun anhand der genetischen Informationen die beteiligten molekularen Mechanismen weiter untersuchen, um neue Einblicke in die Entstehung von Allergien und anderen Immunerkrankungen zu erlangen.

Quellen:
Bønnelykke, K. et al.: Meta-analysis of genome-wide association studies identifies ten loci influencing allergic sensitization. doi: 10.1038/ng.2694

Helmholtz Zentrum München: Neue Risikogene für allergische Erkrankungen identifiziert - Pressemitteilung vom 03.07.2013 (Letzter Abruf: 04.07.2013)