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Mukoviszidose-Patienten leiden häufig unter Diabetes

Dank verbesserter Therapien hat sich die Lebenserwartung von Mukoviszidose-Patienten in den letzten Jahren erhöht. Vermehrt leiden sie jedoch mit zunehmendem Alter an einer seltenen Form von Diabetes. Die für ihr Krankheitsbild notwendige kalorien- und fettreiche Ernährung müssen die Patienten dennoch beibehalten.

Mukoviszidose, auch Cystische Fibrose (CF) genannt, entsteht durch eine Genmutation, die zunächst eine Veränderung des Elektrolytgehaltes in den betroffenen Organen verursacht. Dadurch kommt es zu einer verstärkten Schleimbildung in der Lunge, der Bauchspeicheldrüse und in den Gallengängen. Das zähe Sekret in den Ausführungsgängen der exokrinen Bauchspeicheldrüse führt auch zur Zerstörung der für die Insulinbildung wichtigen Betazellen. So kann ein sogenannter Typ-3-Diabetes (CFRD) entstehen, der sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zum Typ-1- und Typ-2-Diabetes hat. Kennzeichnend für diese Diabetesform ist ein deutlicher, aber nicht absoluter Insulinmangel. Betroffen davon sind vor allem Patienten nach dem zehnten Lebensjahr.

Die Entwicklung eines Typ-3-Diabetes (CFRD) lässt bei den betroffenen Patienten auch negative Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf der Cystischen Fibrose erwarten. Der Verlauf einer CF wird durch die Lungenfunktion und das Körpergewicht beschrieben. Beide Größen sind bereits vor einer Diabetes-Diagnose abfallend. Die Glukoseverwertungsstörung und ihr Einfluss auf die Lungenfunktion wird bereits vor dem manifesten CFRD erkennbar. Dabei ist eine wechselseitige Beziehung mit dem Insulinmangel nachweisbar.

Die bei Mukoviszidose benötigte hochkalorische Ernährung muss trotz Diabetes-Diagnose aufrechterhalten bleiben. Eine frühe Insulintherapie kann wahrscheinlich die Nachteile einer CFRD aufheben.

Quelle:



Ballmann, M.: Mukoviszidose und Diabetes. In: Der Diabetologe, 2010, 6: 16-22