Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD zählt weltweit zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. So spricht die Weltgesundheitsorganisation WHO von 251 Millionen Menschen, die 2016 an COPD erkrankt waren.
Raucher und Ex-Raucher sind wesentlich häufiger betroffen als Nichtraucher. Zudem steigt die Prävalenz (Häufigkeit) von COPD mit dem Alter an. Neuere Daten sprechen dafür, dass in entwickelten Ländern Frauen ebenso häufig an COPD erkranken wie Männer.
Auf der Liste der häufigsten Todesursachen weltweit belegte COPD 2016 mit mehr als drei Millionen Todesfällen den dritten Platz, hinter der koronaren Herzerkrankung und dem Schlaganfall. Besonders in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen ist das Risiko an COPD zu sterben hoch. 90 Prozent der weltweiten Tode durch COPD entfallen auf diese Länder.
Fachleute gehen davon aus, dass die COPD-Zahlen in den kommenden Jahren noch weiter ansteigen werden. Mögliche Ursachen dafür sind:
Informationen zur Verbreitung von COPD in Deutschland liegen bislang nur wenige vor. Zahlen aus dem Jahr 2010 gingen von 6,8 Millionen COPD-Erkrankungen aus. Bis zum Jahr 2030 wird mit einem Anstieg auf 7,9 Millionen Betroffene gerechnet.
Die internationale BOLD-Studie (Burden of Obstructive Lung Disease) aus dem Jahr 2007 ist bis heute eine der umfangreichsten Untersuchung zur Prävalenz von COPD. Aus Deutschland beteiligte sich die Medizinische Hochschule Hannover an der Studie. Ein Forscherteam untersuchte dort bei 683 Menschen im Alter von über 40 Jahren die Lungenfunktion und befragte die Probanden zudem nach ihrem Gesundheitszustand. Insgesamt wurde bei über 13 Prozent der Studienteilnehmer eine COPD diagnostiziert, 7,4 Prozent wiesen eine leichte, 5,0 Prozent eine mittelgradige und 0,8 Prozent eine schwere Krankheitsform auf. Da die Studienteilnehmer aus der Region Hannover stammten, ist nicht sicher zu sagen, ob die Zahlen für ganz Deutschland repräsentativ sind.
Dafür spricht allerdings die Gesamtauswertung der BOLD-Studie. Demnach leidet jede*r Zehnte der insgesamt über 9.000 Studienteilnehmer*innen in den zwölf beteiligten Ländern unter einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung im Stadium II oder höher.
Im Rahmen der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA) untersucht auch das Robert-Koch Institut (RKI) regelmäßig die Häufigkeit von COPD in Deutschland in den letzten zwölf Monaten (12- Monats-Prävalenz). Die Zahlen aus dem Jahr 2017 basieren auf schriftlich oder online ausgefüllten Fragebögen von über 24.000 zufällig ausgewählten Personen. Bei Erwachsenen ab 18 Jahren lag die 12-Monats-Prävalenz bei insgesamt 5,8 Prozent, mit etwa gleichen Werten für Frauen und Männer. Mit dem Alter stieg die Häufigkeit bei beiden Geschlechtern deutlich an. Bei Frauen ab 65 Jahren lag sie bei 11 Prozent, bei Männern sogar bei 12,5 Prozent.
In einer weiteren Studie aus dem Jahr 2017 wurden die Krankenkassendaten von 4.075.493 deutschen Versicherten ausgewertet. Bei 146.141 Personen ab 35 Jahren lag eine COPD-Diagnose vor. Hochgerechnet auf die gesamte deutsche Bevölkerung, kommen die Studienautoren damit auf etwa 2,91 Millionen COPD-Betroffene über 34 Jahre in Deutschland.
Aktuelle Forschung zum Thema
Quellen: |
Wissenschaftliche Beratung: PD Dr. med. Timm Greulich, Universitätsklinikum Gießen und Marburg
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Letzte Aktualisierung: |
22.02.2018 |