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Früherkennung durch Medienkampagne

Gezielte Kampagnen zur Früherkennung von Lungenkrebs und sein wichtigstes Warnzeichen Husten können eine frühzeitige Diagnose der oft erst spät erkannten Krankheit ermöglichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie britischer Wissenschaftler.

 

Lungenkrebs wird oft erst in fortgeschrittenem Stadium entdeckt, was die Heilungsaussichten verschlechtert und zu der – verglichen mit anderen Tumorleiden – geringen Überlebensrate beiträgt. Dabei hatten die Betroffenen oft schon seit Monaten anhaltenden Husten, maßen diesem unspezifischen Symptom aber zu wenig Bedeutung bei.

Die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass bei länger als drei Wochen bestehendem Husten ein Arzt aufgesucht, und eine Röntgenuntersuchung der Lunge vorgenommen werden sollte, stand im Mittelpunkt der Kampagne eines Forscherteams um Victoria Athey von der Thoraxklinik des königlichen Krankenhauses Doncaster. Die Botschaft erschien über einen Zeitraum von sechs Wochen in der lokalen Presse, im Radio und auf Plakatwänden, in Bushaltestellen sowie auf Bierdeckeln, und Apothekentüten.

Um die Effektivität des in sechs Gemeinden mit hohen Lungenkrebsraten durchgeführten Programms zu überprüfen, wurden rund 800 Personen im Anschluss telefonisch befragt. Sie gaben fast doppelt so häufig an, bei andauerndem Husten ihren Hausarzt aufzusuchen und eine Röntgenaufnahme zu verlangen, wie Vergleichpersonen in Kontrollbezirken, in denen die Kampagne nicht lief. Darüber hinaus registrierten die britischen Forscher in den Interventionsgebieten einen 27-prozentigen Anstieg der Lungenkrebsdiagnosen. Ihre Ergebnisse bewerten sie als ermutigenden ersten Beweis, dass eine Aufmerksamkeits- und Früherkennungsinitiative die Lungenkrebsdiagnose erleichtern könnte.

Quelle:
Athey, V. et al.: Early diagnosis of lung cancer: evaluation of a community-based social marketing intervention. In: Thorax, 2012, 67(5), S. 412 - 417