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Blutzellen müssen schnell in die Biobank

Lange Verzögerungen zwischen Blutentnahme und Einlagerung der Blutzellen in Biobanken haben Auswirkungen auf die Qualität späterer molekularbiologischer Analysen. Wie italienische Forscher jetzt zeigen konnten, sollten Blutproben deshalb maximal 24 Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt werden.

 

Biobanken sind Einrichtungen, in denen Blut- und Gewebeproben meist zentral aus verschiedenen Kliniken und Forschungsinstituten gesammelt werden. Deshalb liegt es in der Natur der Sache, dass zwischen der Gewinnung und dem Einlagern der Biomaterialien eine gewisse Zeit verstreichen kann – etwa für den Transport. Italienische Forscher gingen jetzt der Frage nach, ab welchem Zeitpunkt solche Verzögerungen nachfolgende molekularbiologische Analysen beeinträchtigen.

Konkret nahmen sie dabei ein für genetische Untersuchungen wichtiges Verfahren unter die Lupe: Die Extraktion von RNA, deren Hauptaufgabe die Umsetzung genetischer Informationen in Proteine ist, aus so genannten PBMCs, also aus Blutzellen, die einen Zellkern besitzen. Isoliert werden diese PBMCs aus venösen Blutproben. Wie die Forscher feststellten, sollten diese venösen Blutproben maximal 24 Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Erfolgte die Isolation und das Einfrieren der PBMCs in einer Biobank erst danach, kam es zu deutlichen Verlusten hinsichtlich der Ausbeute und der Integrität der extrahierten RNA. Längere Zeitverzögerungen vor der PBMC-Isolierung könnten demnach „einen signifikanten Einfluss auf nachgelagerte molekularbiologische Anwendungen haben“, schlussfolgern die Forscher.

Quelle:
Palmirotta, R. et al.: Impact of preanalytical handling and timing for peripheral blood mononuclear cells isolation and RNA studies: the experience of the Interinstitutional Multidisciplinary BioBank (BioBIM). In: The International Journal of Biological Markers, 2012, 27(2): S. e90-98