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Schätzungen: Mit Corona-Impfung 1,6 Millionen Leben gerettet

Bis März 2023 wurden in 54 Ländern, Gebieten und Territorien der WHO-Region Europa mehr als 2,2 Millionen COVID-19-bedingte Todesfälle an das entsprechende WHO-Regionalbüro gemeldet. Fachleute schätzen, dass die Corona-Impfung ab Dezember 2020 eine noch höhere Zahl an Todesfällen verhindert und rund 1,6 Millionen Menschen das Leben gerettet hat.

Für ihre Schätzung verwendeten Forschende die wöchentlichen Daten aus dem Zeitraum zwischen Dezember 2020 und März 2023 zu COVID-19-Infektionen und -Sterbefällen zur Corona-Impfung sowie Literaturdaten zur Impfstoff-Wirksamkeit. Berücksichtigt wurden Personen ab 25 Jahren.

  • Aus 34 der 54 Regionen lagen ausreichende Daten vor.
  • Demnach reduzierte die Corona-Impfung die Todesfälle um 59 Prozent in der WHO-Region Europa.
  • Dies entspricht 1,6 Millionen geretteten Leben bei den über 25-Jährigen.
  • Besonders deutlich profitierten ältere Personen: 96 Prozent der verhinderten Todesfälle betrafen Menschen ab 60 Jahre und 52 Prozent Menschen ab 80 Jahre.

Am größten war der Effekt durch die erste Auffrischungsimpfung und die an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfung.

Weiterhin auf ausreichenden Corona-Impfschutz achten

In Deutschland ist inzwischen ein Großteil der Bevölkerung geimpft und hat meist auch eine oder mehrere SARS-CoV2-Infektionen durchgemacht. Dadurch ergibt sich eine sogenannte hybride Immunität, die laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut allgemein einen guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bietet.

Dennoch rät die STIKO auch aktuell dazu, den Impfstatus regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu vervollständigen. Für folgende Personengruppen wird eine jährliche Auffrischungsimpfung im Herbst empfohlen:

  • Personen ab 60 Jahre
  • Menschen, die in Pflegeeinrichtungen leben
  • Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, die in Einrichtungen der Eingliederungshilfe wohnen
  • Personen ab sechs Monaten mit einer Grunderkrankung, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf haben – zum Beispiel mit COPD, Diabetes mellitus oder Krebserkrankungen.
  • Personen mit erhöhtem arbeitsbedingten Ansteckungsrisiko (zum Beispiel Menschen, die in der Medizin oder Pflege arbeiten)
  • Familienangehörige und enge Kontaktpersonen ab einem Alter von sechs Monaten von Personen, die nach einer COVID-19-Impfung keine schützende Immunantwort entwickeln.

Quellen

  • Margaux, M. et al.: Estimated number of lives directly saved by COVID-19 vaccination programmes in the WHO European Region from December, 2020, to March, 2023: a retrospective surveillance study. In: The Lancet Respiratory Medicine 2024, doi: 10.1016/S2213-2600(24)00179-6
  • Robert Koch-Institut: STIKO: Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung. In Epidemiologisches Bulletin 2|2024 vom 11. Januar 2024

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