Bordetella pertussis

Sind Sie gegen Keuchhusten geschützt?

Seit dem Frühjahr erkranken immer mehr Menschen an Keuchhusten (Pertussis). Laut dem Robert Koch-Institut ist der Stand der Erkrankungen aktuell der höchste seit mindestens zehn Jahren. Besonders bei Jugendlichen gibt es viele Keuchhusten-Fälle. Fachleute vermuten, dass dies auch an versäumten Auffrischimpfungen liegen könnte.

Angesichts der derzeit hohen Erkrankungszahlen insbesondere bei Jugendlichen geht das Robert Koch-Institut davon aus, dass die Keuchhusten-Impfung insbesondere bei Jugendlichen nicht in dem Maße durchgeführt wird, wie es wünschenswert wäre.

Schutz vor Keuchhusten – empfohlenes Impfschema

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt eine Grundimmunisierung gegen Keuchhusten mit drei Impfungen im Alter von zwei, vier und elf Monaten und jeweils eine Auffrischimpfung

  • zwischen fünf und sechs Jahren,
  • zwischen neun und 14 Jahren und
  • im Erwachsenenalter (im Rahmen der nächsten fälligen Impfung gegen Tetanus und Diphtherie).

Häufigere Impfung bei Risikogruppen sinnvoll

Beschäftigten im Gesundheitswesen und in Gemeinschaftseinrichtungen wird eine Auffrischung der Pertussis-Impfung alle zehn Jahre empfohlen.

Die STIKO empfiehlt zudem Schwangeren eine Impfung zu Beginn des dritten Schwangerschaftsdrittels. Wenn eine Frühgeburt wahrscheinlich ist, soll die Impfung bereits im zweiten Schwangerschaftsdrittel erfolgen. Hintergrund ist, dass das neugeborene Kind auf diese Weise bereits in den ersten Lebensmonaten geschützt ist, bevor es selbst geimpft werden kann. Säuglinge sind besonders gefährdet für schwere Krankheitsverläufe.

Quellen

  • Deutsches Ärzteblatt: Viele Jugendliche ohne Auffrischung der Keuchhustenimpfung, Nachricht im 24.07.2024
  • Robert Koch-Institut: Schutzimpfung gegen Pertussis: Häufig gestellte Fragen und Antworten (Stand: 11.05.2021)

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