Man smoking with x-ray lung, Isolated on grey background

Oszillometrie ermöglicht Früherkennung von Lungenschäden

Veränderungen der kleinen Atemwege bleiben bei gängigen Lungenuntersuchungen oft unentdeckt. Forschende des Deutschen Zentrums für Lungenforschung haben nun herausgefunden, dass ein einfacher Test diese Veränderungen frühzeitig sichtbar machen kann.

Die sogenannte Impuls-Oszillometrie ist eine Messmethode, die als sehr zuverlässig und wenig fehleranfällig gilt. Der Grund dafür ist, dass keine aktive Mitarbeit der untersuchten Personen erforderlich ist. Während der Messung atmen sie in ein Gerät, das die Atemwege mithilfe von Schallwellen überprüft.

Forschende haben in einer aktuellen Studie untersucht, ob sich mithilfe der Impuls-Oszillometrie Veränderungen der kleinen Atemwege frühzeitig feststellen lassen.

Häufige Schädigungen der kleinen Atemwege durch Rauchen

Die Forschenden untersuchten 1.628 aktive und ehemalige Raucher:innen im Alter zwischen 55 und 79 Jahren.

Eine Schädigung der kleinen Atemwege fanden die Forschenden bei:

  • etwa einem Drittel (39 Prozent) aller Teilnehmenden,
  • drei Fünfteln (60 Prozent) der Personen, bei denen eine Einschränkung der Lungenfunktion bereits durch gängige Tests diagnostiziert wurde,
  • etwa einem Viertel (26 Prozent) der Personen, bei denen noch keine Einschränkung der Lungenfunktion durch gängige Tests gemessen wurde.

Die Teilnehmenden mit nachgewiesenen Schädigungen der kleinen Atemwege wiesen zudem ein erhöhtes Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf und berichteten in der Befragung über eine geringere Lebensqualität.

Impuls-Oszillometrie als mögliche Methode zur Früherkennung

Die Ergebnisse zeigen, dass die einfach durchzuführende Impuls-Oszillometrie Schädigungen der kleinen Atemwege bereits bei Personen erkennen kann, die bislang keine Auffälligkeiten in gängigen Lungenfunktionstests zeigten, schreiben die Studienautor:innen. Die Oszillometrie könnte somit künftig eine wichtige Rolle bei der Früherkennung von Lungenerkrankungen spielen.

Bei der aktuellen Untersuchung handelt es sich um eine Begleitstudie zur HANSE-Studie des Deutschen Zentrums für Lungenforschung. Die HANSE-Studie untersucht, inwieweit ein Bevölkerungsscreening mit Niedrig-Dosis-CT dazu beitragen kann, Lungenkrebs zu erkennen und die Sterblichkeit der Erkrankung zu senken. Ergebnisse dazu liegen noch nicht vor.

Quelle

Abdo, M. et al.: Oscillometry-defined Small Airway Dysfunction in Tobacco-exposed Adults with Impaired or Preserved Airflow, In: American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine 2025 doi: 10.1164/rccm.202501-0028OC

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