Forschende aus Deutschland und Schweden analysierten das Mikrobiom, also die Zusammensetzung der Gemeinschaft aller Mikroorganismen, im Nasen-Rachenraum von 122 Personen. Die eine Hälfte der Teilnehmenden litt an einer durch Pneumokokken verursachten Lungenentzündung, die andere Hälfte war gesund und diente als Vergleichsgruppe.
Bakteriengemeinschaft gerät aus dem Gleichgewicht
Die erkrankten Personen wurden sowohl während der akuten Phase der Lungenentzündung als auch drei Monate nach der Infektion untersucht. Die Forschenden stellten dabei fest, dass auch nach drei Monaten das Gleichgewicht des Mikrobioms im Nasen-Rachenraum noch deutlich gestört war.
Auch unterschied sich die Art, wie bestimmte Bakterien während und nach der Infektion miteinander interagierten, deutlich von gesunden Personen. Diese Dynamik könnte eine zentrale Rolle dabei spielen, wie gut der Körper Krankheitserreger abwehren kann – und somit auch bei der Vorbeugung von Infektionen.
Gesundes Mikrobiom als Therapieziel
Die Ergebnisse machen deutlich, wie wichtig es ist, die komplexen Beziehungen zwischen Mikroorganismen im Nasen-Rachenraum weiter zu erforschen, schreiben die Studienautor:innen. Gerade für immunschwache Bevölkerungsgruppen könnten künftig Therapien, die auf ein gesundes Mikrobiom abzielen, eine vielversprechende Ergänzung zur Behandlung von Atemwegsinfektionen sein.
Quelle
Zubiria-Barrera, C. et al.: Profiling the nasopharyngeal Microbiome in patients with community-acquired pneumonia caused by Streptococcus pneumoniae: diagnostic challenges and ecological insights. In: Med Microbiol Immunol. 2025, 214 (1): 19