Wie verändert sich die Lungenfunktion über das gesamte Leben eines Menschen? Diese Frage stellte sich ein internationales Forschungsteam. Die Forschenden werteten hierzu acht große Bevölkerungsstudien in Europa und Australien aus. Insgesamt flossen in die Studie die Daten von 30.438 Personen im Alter von 4 bis 82 Jahren ein.
Zwei Wachstumsphasen – dann stetiger Rückgang
Die Studie zeigt, dass die Lungenfunktion in zwei Phasen wächst:
Zunächst ein schnelles Wachstum bis zum Alter von 13 bis 16 Jahren, danach ein langsameres Wachstum bis zum jungen Erwachsenenalter.
Frauen erreichen die höchste Lungenkapazität im Durchschnitt mit 20 Jahren, Männer mit 23 Jahren. Danach geht sie kontinuierlich zurück – ohne stabile Zwischenphase, wie bisher angenommen.
Asthma und Rauchen verschlechtern die Werte
Wie erwartet, wirken sich Asthma und Rauchen ungünstig auf die Entwicklung der Lunge aus:
- Menschen mit chronischem Asthma erreichen ihre maximale Lungenkapazität früher und haben ihr gesamtes Leben niedrigere Werte als Gesunde.
- Raucher:innen verlieren ab etwa 35 Jahren deutlich schneller an Lungenleistung als Nichtraucher:innen.
Die Erkenntnisse über die Entwicklung der Lungenkapazität könnten laut den Studienautor:innen helfen, Lungenkrankheiten bei regelmäßiger Kontrolle frühzeitiger zu erkennen und zu behandeln.
Quelle
Garcia-Aymerich, J. et al.: General population-based lung function trajectories over the life course: an accelerated cohort study. In: Lancet Respir Med. 2025, 15: 2213 – 2600