Forschende des Deutschen Zentrums für Lungenforschung analysierten Blutproben von 198 Personen mit Asthma und 63 gesunden Personen aus der ALLIANCE-Kohorte. Im Labor gaben sie dem Blut ein Molekül zu, das Entzündungsreaktionen auslöst. Die Forschenden untersuchten, wie viele Eicosanoide sich vor und nach der künstlich herbeigeführten Entzündungsreaktion im Blut befanden.
Sie fanden heraus, dass die Schwere der Asthma-Erkrankung und die Therapie mit Cortison-Tabletten die Bildung von Entzündungsbotenstoffen aus der Gruppe der Eicosanoide beeinflusst.
Unterschiede abhängig von Asthma-Schwere und Cortison-Behandlung
Bevor die Entzündungsreaktion im Blut ausgelöst wurde, unterschieden sich die Eicosan-Spiegel im Blut von Menschen mit und ohne Asthma nicht wesentlich. Einzig die Werte des stark entzündungsfördernden Leukotriens E4 (kurz: LTE4) war bei Menschen Asthma leicht erhöht.
Nachdem die Entzündungsreaktion in den Blutproben im Labor herbeigeführt wurde, war die Bildung von Botenstoffen aus der Gruppe der Prostaglandine und Thromboxane bei Proband:innen mit schwerem Asthma, die regelmäßig Cortison-Tabletten einnahmen, gehemmt.
Der LTE4-Wert stieg dagegen bei den Teilnehmenden, die keine Cortison-Tabletten einnahmen, stark an – nicht jedoch bei den Personen, die mit Cortison-Tabletten behandelt wurden. Ein entzündungshemmender Botenstoff, die 15-Hydroxyeicosatetraensäure, war dagegen bei Menschen mit leichtem bis mittelschwerem Asthma erhöht, während sie bei schwerem Asthma sank.
Die Studienautor:innen schließen daraus, dass bei Personen mit Asthma vor allem entzündungsfördernde Eicosanoide gebildet werden. Dieser Effekt kann durch Cortison-Tabletten nur teilweise vermindert werden. Weitere Studien seien notwendig, um bestimmte Eicosanoide und ihre Wirkmechanismen genauer zu untersuchen, schreiben die Forschenden.
Quelle
Skevaki, C. et al.: Differential expression of eicosanoid pathways after whole blood stimulation in asthma patients In: World Allergy Organization Journal 2025, 18 (4): 101047