A Woman's Back in a Cleaning Supplies Closet

Asthma-Risiko durch Schadstoffe im Job

Am Arbeitsplatz kommen viele Menschen regelmäßig mit gesundheitsschädlichen Stoffen wie Staub, Reinigungsmitteln oder Chemikalien in Berührung. Eine Langzeitstudie zeigt: Wer diesen Stoffen über mehrere Jahre ausgesetzt ist, hat ein höheres Risiko, an Asthma zu erkranken.

Ein internationales Forschungsteam untersuchte 5.591 Erwachsene aus mehreren europäischen Ländern über einen Zeitraum von 20 Jahren. Zu Beginn der Studie hatte keine:r der Teilnehmenden Asthma. Die Forschenden wollten herausfinden, ob bestimmte Stoffe, mit denen Menschen am Arbeitsplatz in Berührung kommen, langfristig das Risiko erhöhen, an Asthma zu erkranken.

Untersuchungen zeigen neu auftretendes Asthma

Die Teilnehmenden wurden zu Beginn der Studie und später zweimal im Abstand von mehreren Jahren erneut untersucht. Neu auftretendes Asthma wurde diagnostiziert, wenn die Teilnehmenden zwölf Monaten vor einer Untersuchung entweder

Die Belastung durch bestimmte Stoffe am Arbeitsplatz wurde mithilfe eines speziellen Bewertungssystems geschätzt.

Auch geringe Belastung erhöht Asthma-Risiko

Ein erhöhtes Risiko für Asthma wurde festgestellt bei längerfristigem Kontakt mit:

  • allergieauslösenden Stoffen
  • reizenden Stoffen
  • Bioziden
  • Hausstaubmilben
  • reaktiven Chemikalien
  • Holzstaub, Reinigungsmitteln und Bleichmitteln

Forschende empfehlen regelmäßige Gesundheitschecks

Das Risiko war auch bei geringer Belastung durch bestimmte Stoffe erhöht. Insgesamt ließen sich etwa 18 % aller neuen Asthmafälle auf berufliche Belastungen zurückführen.

Die Ergebnisse bestätigen, dass bestimmte Stoffe am Arbeitsplatz das Risiko für Asthma deutlich erhöhen, schreiben die Studienautor:innen. Gefährliche Stoffe sollten daher besser kontrolliert und regelmäßig Gesundheitschecks für gefährdete Berufsgruppen durchgeführt werden.

Quelle 

Alif, S.M. et al: Occupational exposures and incidence of asthma over two decades in the European Community Respiratory Health Survey. In: Thorax 2025, 
doi: 10.1136/thorax-2024-222307

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