Helfen Atemtechniken zur Linderung von Atemnot?
Es gibt zahlreiche Techniken, mit denen sich die Atmung beeinflussen lässt. Forschende haben ausgewertet, ob sie die Atemnot von Menschen mit schweren Atemwegserkrankungen lindern und ihre Lebensqualität verbessern können.
Ein Wissenschaftsteam hat 73 randomisierte, kontrollierte Studien mit 5.479 Teilnehmenden ausgewertet, die Atemtechniken bei Menschen mit schweren Atemwegserkrankungen getestet haben. Die meisten Teilnehmenden hatten COPD oder Asthma von mittlerem bis hohem Schweregrad.
Als Atemtechniken definierten die Forschenden Techniken, die darauf abzielen, das Atemmuster zu verändern. Diese konnten mit oder ohne Geräte und entweder während körperlicher Betätigung oder in Ruhe durchgeführt werden. Berücksichtigt wurden unter anderem
- Lippenbremse,
- Zwerchfellatmung (Bauchatmung),
- Buteyko-Atmung,
- Papworth-Atemtechnik,
- Atemübungen mit zusätzlichem Biofeedback (zum Beispiel die Rückmeldung der Atemfrequenz oder von Atemmustern),
- Yoga-Atmung.
Atemmuskeltraining oder Techniken zum Abhusten von Atemwegssekreten zählten sie dagegen nicht zu den Atemtechniken.
Atemtechniken können helfen
Die Wissenschaftler:innen kommen zu dem Ergebnis, dass Atemtechniken die Atemnot bei Menschen mit COPD und Asthma im Vergleich zu einer Standardbehandlung oder Scheinbehandlung wahrscheinlich verbessern. Allerdings bleibt unklar, wie groß dieser Effekt ist. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbesserte sich durchgängig.
Laut den Studienautor:innen ist die Wirkung der Lippenbremse, der Zwerchfellatmung (Bauchatmung) sowie der Yoga-Atmung am besten belegt. Sie können die Atemnot reduzieren und die Lebensqualität von Menschen mit Asthma oder COPD nachhaltig verbessern.
In unserem Faktenblatt "Atemtechniken" (PDF) finden Sie Anleitungen für Atemübungen, die Sie jederzeit ganz einfach durchführen können.Was sonst noch bei Atemnot helfen kann, können Sie im „Ratgeber Atemnot: Umgang mit chronischer Erkrankung“ (PDF) nachlesen.
Quelle
Burge, A. T. et al.: Breathing techniques to reduce symptoms in people with serious respiratory illness: a systematic review. In: Eur Respir Rev 2024, 33 /174): 240012, doi: 10.1183/16000617.0012-2024