Lungenhochdruck: Selexipag enttäuscht bei bestimmter Krankheitsform
Eine aktuelle klinische Studie hat untersucht, ob der Wirkstoff Selexipag bei Menschen mit CTEPH, einer speziellen Form von Lungenhochdruck, wirkt. Leider konnte die Substanz nicht überzeugen.
Bei CTEPH verursachen Blutgerinnsel in den Lungenarterien einen erhöhten Druck in den Lungengefäßen. Manchen Betroffenen kann eine Operation helfen. Doch nicht immer ist dies möglich.
Selexipag wirkt nicht besser als Scheinmedikament
In einer klinischen Phase-III-Studie bekamen 128 Patienten entweder Selexipag oder ein Scheinmedikament (Placebo) zusätzlich zu ihrer normalen Behandlung. Die Forschenden wollten herausfinden, ob Selexipag den Druck in den Lungenarterien senken kann.
Die Ergebnisse zeigten, dass Selexipag den Druck in den Lungenarterien nicht effektiver senken konnte als das Scheinmedikament. Die Studie wurde daher nach 20 Wochen gestoppt. Es war die bislang größte Untersuchung zu dem Krankheitsbild und die erste globale Studie, die eine medikamentöse Behandlung erprobte.
Selexipag ist zugelassen bei pulmonaler arterieller Hypertonie
Selexipag ist seit 2016 in Europa zur Behandlung von arteriellem Lungenhochdruck (pulmonale arterielle Hypertonie – kurz: PAH) zugelassen. Der Rückschlag in der aktuellen Studie zur Wirksamkeit bei CTEPH zeigt, dass noch mehr Forschung nötig ist, um bessere Behandlungsmöglichkeiten für die Form des Lungenhochdrucks zu finden.
Quellen
- Kim, N. H. et al.: Efficacy and safety of selexipag in patients with inoperable or persistent/recurrent CTEPH (SELECT randomized trial). In: Eur Respir J 2024, 64 (4): 2400193
- European Medicines Agency: Medicines: Uptravi - Selexipag