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COPD: Wie Psyche und Lungenfunktion zusammenhängen

Menschen mit COPD sind häufig zusätzlich psychisch belastet. Bei vielen treten zum Beispiel Angstzustände oder Depressionen auf. Eine aktuelle Übersichtsstudie untersucht, inwieweit psychische Probleme mit der Lungenfunktion zusammenhängen.

Betroffene, die an COPD erkrankt sind, entwickeln häufiger Angstzustände und Depressionen als gesunde Menschen. Studien haben gezeigt, dass diese psychischen Belastungen sowohl die Lebensqualität als auch die Lebenserwartung ungünstig beeinflussen. Sie erhöhen außerdem das Risiko für akute Krankheitsverschlechterungen.

Keine eindeutige Verbindung zwischen Angstzuständen und Lungenfunktion

In einer aktuellen Studie hat ein Wissenschaftsteam untersucht, wie die Lungenfunktion bei einer COPD-Erkrankung und psychische Belastungen zusammenhängen. Sie verglichen dabei die relative Einsekundenkapazität mit dem Risiko von Angstzuständen und Depressionen. Die relative Einsekundenkapazität beschreibt den Anteil der gesamten maximalen Ausatemluft, der in einer Sekunde ausgeatmet werden kann.

Der Wert kann genutzt werden, um die Lungenfunktion zu beurteilen.

Die Forschenden werteten insgesamt 37 Studien aus, davon lag der Fokus

  • von 6 Studien auf den Angstzuständen,
  • 22 beschäftigten sich mit Depressionen,
  • neun Studien untersuchten beides.

Die Forschenden konnten in der Übersichtsstudie keinen Zusammenhang zwischen Angstzuständen und der Lungenfunktion nachweisen. Drei Studien zeigten einen statistisch eindeutigen (signifikanten) negativen Zusammenhang – also dass eine schlechtere Lungenfunktion mit einem erhöhten Risiko für Ängste einhergeht.

Deutliche Hinweise auf Zusammenhang mit Depressionen

Dagegen zeigten die meisten der Studien, die sich mit Depressionen beschäftigten, einen signifikanten Zusammenhang zwischen der relativen Einsekundenkapazität und Depressionen.

Die Studienautor:innen empfehlen, weitere klinische Studien mit einer möglichst großen Anzahl an Teilnehmenden durchzuführen, um diese Fragestellungen noch genauer untersuchen zu können.

Quelle

Karlsen, J.H. et al.: Association between impairment of lung function and risk of anxiety and depression in patients with chronic obstructive pulmonary disease – a systematic review. In: Syst Rev 2024, 13, 300, doi: 10.1186/s13643-024-02720-z