Mann nutzt eine App zur Entspannung

COPD: Reha-App verbessert Lebensqualität

Eine mithilfe einer Smartphone-App durchgeführte Lungenrehabilitation kann die Lebensqualität von Menschen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) verbessern. Das ist das Ergebnis einer Studie eines Forschungsteams aus Deutschland und der Schweiz.

Eine pulmonale Rehabilitation ist ein wichtiger Baustein in der Therapie von COPD. Allerdings ist der Zugang zu einer herkömmlichen ambulanten Reha für viele Betroffene beschränkt. Forschende haben untersucht, ob eine durch eine Smartphone-App unterstützte Reha eine effektive Alternative sein könnte.

An der Studie, die über zwölf Wochen lief, nahmen 278 Menschen mit COPD teil. Die Hälfte von ihnen gehörte zur Behandlungsgruppe, die mit der App arbeitete. Die andere Hälfte gehörte zur Kontrollgruppe, die die App nicht nutzte.

Bewegungstraining, Informationsmaterial und Atemübungen

Die App umfasste

•             ein individuelles Bewegungstraining,

•             Schulungsmaterial sowie

•             Atem- und Entspannungsübungen.

Teilnehmende aus der Kontrollgruppe erhielten eine Broschüre mit Informationen zur Krankheitsbewältigung und Übungsanleitungen. Sie nutzten außerdem ein Studien-Smartphone, um über ihre Ergebnisse zu berichten, hatten aber keinen Zugang zur App.

Verbesserung der Lebensqualität und Fitness

Bei den Teilnehmenden, die die App regelmäßig nutzten, verbesserten sich die Lebensqualität und die körperliche Leistungsfähigkeit. Teilnehmende, die die App mindestens drei Tage pro Woche nutzten, verbesserten ihre körperliche Fitness deutlich mehr als diejenigen, die die App weniger häufig nutzten.

Der Unterschied zwischen der Behandlungsgruppe und der Kontrollgruppe ist statistisch nicht eindeutig (signifikant).

Die Studienautor:innen empfehlen weitere Studien, um den Nutzen der App im Vergleich zur konventionellen ambulanten Rehabilitation zu untersuchen.

Quelle:

Gloeckl R., et al.: Smartphone application-based pulmonary rehabilitation in COPD: a multicentre randomised controlled trial. In: Thorax. 2025 ;80 (4): 209 – 217

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