Asthma-Prävention: Sollten Allergikerinnen weniger salzen?
Verschiedene Umwelt- und Lebensstilfaktoren können Asthma begünstigen. Die Rolle von Salz in der Ernährung ist umstritten. Forschende fanden nun einen Zusammenhang zwischen salzreicher Ernährung und Asthma bei Frauen mit Allergien.
Wissenschaftler:innen von Helmholtz Munich werteten die Daten von knapp 43.000 Teilnehmenden mit allergischen Erkrankungen aus der britischen Biobank aus.
Wird viel Salz verzehrt, zeigt sich dies im Urin durch eine erhöhte Ausscheidung von Natrium. Die Forschenden schätzten die Natriumausscheidung im Urin innerhalb von 24 Stunden anhand einer Urinprobe ab. Bei Frauen war eine hohe Natriumausscheidung direkt mit dem Auftreten von Asthma verbunden. Bei Männern zeigte sich dieser Zusammenhang dagegen nicht. Warum der Salzkonsum bei Frauen mit Allergien eine Auswirkung auf die Entstehung von Asthma hat, bei Männern jedoch nicht, kann die Studie nicht klären.
Mausmodell zeigt Zusammenhänge mit dem Mikrobiom
Die Forschenden überprüften ihre Ergebnisse zusätzlich in einem Mausmodell, um die zugrunde liegenden Mechanismen besser bewerten zu können. Mäuse mit einer allergischen Atemwegsentzündung durch Hausstaubmilben wurden entweder salzreich gefüttert oder erhielten ein Futter mit normalem Salzgehalt.
Bei den weiblichen Mäusen mit salzreichem Futter verschlimmerte sich die Atemwegsentzündung. Außerdem veränderte sich das Mikrobiom in Darm und Lunge. Der Effekt auf das Lungenmikrobiom war geringer als auf das Mikrobiom des Darms.
Mikrobiom im Darm als Hinweisgeber
Zukünftig könnten die Erkenntnisse angewendet werden, um Empfehlungen zum Salzkonsum zur Prävention oder bei der Behandlung von Asthma zu geben. Veränderungen im Darmmikrobiom könnten dabei als Hinweisgeber genutzt werden.
Quelle:
Musiol, S. et al.: The impact of high-salt diet on asthma in humans and mice: Effect on specific T-cell signatures and microbiome. In: European Journal of Allergy and Clinical Immunology 2024, doi: 10.1111/all.16148