Neu: Lungenkrebs-Screening für aktive und ehemalige Raucher:innen
Seit dem 1. Juli 2024 haben Menschen, die rauchen oder früher geraucht haben, einen gesetzlichen Anspruch auf eine Untersuchung zur Lungenkrebsfrüherkennung. Bis das Früherkennungsprogramm tatsächlich genutzt werden kann, muss jedoch der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Regelungen zur Durchführung und Kostenübernahme für gesetzlich Versicherte treffen. Dies soll innerhalb der nächsten 18 Monate geschehen.
Das Lungenkrebs-Screening basiert auf einer Niedrigdosis-Computertomographie (kurz: LDCT). Sie ist nachweislich eine wirksame, sichere und kosteneffektive Methode, um bei Personen mit hohem Lungenkrebsrisiko eine Erkrankung frühzeitig festzustellen – die Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie.
Früherkennung verbessert die Heilungschancen bei Lungenkrebs
Aktuell erhalten in Deutschland rund 57.000 Menschen pro Jahr die Diagnose Lungenkrebs. Rund 45.000 Betroffene sterben jedes Jahr an der Erkrankung, da sie meistens erst in einem fortgeschrittenen Stadium festgestellt wird. Früh erkannt, sind die Heilungschancen deutlich besser.
Verschiedene Fachverbände wie die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) haben daher bereits im Oktober 2023 in einem gemeinsamen Positionspapier konkrete Vorschläge vorgestellt, wie ein nationales Screening zur Früherkennung von Lungenkrebs in Risikogruppen eingeführt werden könnte.
In anderen Ländern gibt es bereits Programme zum Lungenkrebs-Screening, die auf der Niedrigdosis-Computertomographie basieren – etwa in den USA, Kanada, Australien, China und Südkorea oder in Europa in Kroatien, Polen und der Tschechischen Republik.
Quellen
- Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.: Durchbruch auf dem Weg zu einem Früherkennungsprogramm für Lungenkrebs. Pressemitteilung vom 28.06.2024
- Blum, T. G. et al.: Positionspapier zur Implementierung eines national organisierten Programms in Deutschland zur Früherkennung von Lungenkrebs in Risikopopulationen mittels Low-dose-CT-Screening inklusive Management von abklärungsbedürftigen Screeningbefunden. In: Pneumologie 2024; 78: 15 – 34