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Futuristic medical concept with red human lungs
dima_oris - stock.adobe.com

Entzündungen durch Nano-Arzneimittel verhindern

Nanopartikel, die Wirkstoffe gezielt in die feinsten Verästelungen der Lungenblutgefäße bringen, gelten als vielversprechende Hoffnung bei der Behandlung von Lungenkrankheiten. Allerdings können Nanopartikel Entzündungen in den Blutgefäßen hervorrufen. Forschende haben nun entdeckt, wie diese Entzündungsreaktion entsteht – damit sie zukünftig verhindert werden kann.

Ein Forschungsteam von Helmholtz Munich untersuchte mit einem modernen bildgebenden Verfahren an Mäusen, wie sich Nanopartikel und Leukozyten (weiße Blutkörperchen) im Bereich der am Gasaustausch beteiligten Alveolen verhalten. Mit der sogenannten Intravitalmikroskopie war es möglich, die Auswirkungen der Nanoteilchen in den Mäuselungen in Echtzeit zu beobachten. Die Wissenschaftler:innen konnten zusehen, wie die Partikel mit den Blutgefäßen der Lunge in Wechselwirkung traten und eine Reaktion des Immunsystems auslösten.

Schlüsselrezeptor für Entzündungen verantwortlich

Die Forschenden identifizierten einen Rezeptor namens P2x7, der eine Schlüsselfunktion beim Start der Entzündungsreaktion spielt: Waren Nanoteilchen vorhanden, aktivierte der Rezeptor die Zellen, die die Blutgefäße auskleiden. Diese „lockten“ dann Immunzellen an. Dabei handelt es sich um eine natürliche Reaktion des Körpers auf einen Fremdkörper.

Das Wissen um den Entstehungsmechanismus der Entzündungsreaktion bietet einen Ansatzpunkt, in Zukunft sichere Nano-Medikamente zu entwickeln. Dafür ist jedoch weitere Forschung notwendig.

Welche Rolle Entzündungen bei chronischen Lungenkrankheiten spielen, zeigt unser Video.

Quellen