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Human lungs anatomy form lines and triangles, point connecting network on blue background. Illustration vector
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Politischer Kompass für chronische Atemwegserkrankungen

Lungenkrankheiten wie Asthma oder COPD sollen bei der Entwicklung des Nationalen Präventionsplans und des geplanten Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit stärker berücksichtigt werden. Dafür setzt sich die Initiative „Jahrzehnt der Lunge“ gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und der Deutschen Lungenstiftung in einem offenen Brief an den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ein.

In Deutschland leben immer mehr Betroffene mit chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen. Bereits heute sind mehrere Millionen Menschen hierzulande betroffen. Studien gehen davon aus, dass die Zahl in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird. Um dies zu verhindern, müssen die Vorbeugung, Diagnostik und Versorgung verbessert werden.

Die Initiative „Jahrzehnt der Lunge“ macht auf den politischen Handlungsbedarf aufmerksam. Sie ist ein Zusammenschluss von Ärzt:innen, Patientenvertreter:innen und Pharmaunternehmen. Ihr Ziel ist, Handlungsbedarfe und konkrete Lösungsansätze aufzuzeigen und ein übergreifender politischer Handlungsplan, der chronische Lungenkrankheiten berücksichtigt – ein „Nationaler Aktionsplan Lunge“. Dazu erarbeiten die Initiator:innen der Kampagne einen politischen Kompass mit konkreten Forderungen.

Sechs Forderungen für bessere Prävention

Ein erster Teil dieses politischen Kompasses wurde bereits veröffentlicht. Er umfasst sechs Vorschläge zu den Bereichen Prävention und Früherkennung:

  1. Lungen- und Atemwegserkrankungen sollen in den Nationalen Präventionsplan aufgenommen werden.
  2. Maßnahmen und Investitionen zur Tabakprävention sollen verstärkt werden.
  3. Systematische Asthmascreenings im Kindesalter sollen die Asthma-Vorbeugung verbessern.
  4. Klima- und umweltbedingte Gesundheitsschäden sollen durch die Einhaltung der WHO-Grenzwerte für Luftschadstoffe vermindert werden.
  5. Optimierte Screenings sollen die Früherkennung verbessern.
  6. Das geplante neue Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit soll zu chronischen Atemwegs- und Lungenerkrankungen niedrigschwellige und zielgruppengerechte Angebote und Informationen bereitstellen.

Quellen:

  • Jahrzehnt der Lunge (Letzter Abruf: 21.07.2023)
  • Jahrzehnt der Lunge, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., Deutsche Lungenstiftung e.V.: Offener Brief an Bundesgesundheitsminister Herrn Prof. Dr. Karl Lauterbach. Politische Priorisierung von chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen vom 06.07.2023
  • Pritzkuleit, R., Beske, F., Katalinic, A.: Erkrankungszahlen in der Pneumologie – eine Projektion bis 2060. In: Pneumologie 2010; 64 (9): 535-540
  • Robert Koch-Institut (Hrsg.): 12-Monats-Prävalenz der bekannten chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) in Deutschland. In: Journal of Health Monitoring 2017, 2(3): 46-54
  • Robert Koch-Institut (Hrsg.): 12-Monats-Prävalenz von Asthma bronchiale bei Erwachsenen in Deutschland. In: Journal of Health Monitoring 2017, 2(3): 36-45